Wie erst jetzt in der Schweizer Tagespresse bekannt wurde, ist der Architekt Ernst Studer bereits am 22. Februar 2001 im Alter von 69 Jahren in Thun verstorben.
Der 1931 in Zürich geborene Studer besuchte von 1951 bis 1953 die Kunstgewerbeschule der Stadt Zürich und war von 1956-58 als Fachhörer an der ETH Zürich eingeschrieben. Im Jahr 1960 eröffnete er zusammen mit Joachim Naef (1929-89) und seinem Bruder Gottlieb Studer ein eigenes Büro in Zürich, das unter dem Namen Naef, Studer & Studer firmierte.
Studer machte sich vor allem einen Namen mit zahlreichen Sakralbauten, die er in den sechziger und siebziger Jahren in der Zentralschweiz errichtete. Hier sind vor allem die Kollegiumskirche in Sarnen und die Marienkirche in Nebikon zu nennen, mit denen Studer an die Formensprache Le Corbusiers anknüpfte. In den folgenden Jahren experimentierte Studer unter anderem mit den Gestaltungsideen der Pop Art. Dies fand vor allem in der experimentellen Farbgestaltung der beiden 1972 eingeweihten Kirchenbauten in Buchrain und Niederrohrdorf seinen Ausdruck.
In den Jahren 1974-76 wirkte Studer als Gastdozent an der ETH Zürich, wo er auch von 1981 bis 1996 eine ordentliche Professur für Architektur und Entwurf inne hatte. Von 1992-93 verwirklichte er gemeinsam mit seinem Bruder Gottlieb Studer eines seiner letzten Projekte, die Seminarkirche für die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main.
Die offizielle Trauerfeier soll am 16. März dieses Jahres in Thun stattfinden.
Im Webauftritt der St. Georgen-Universität Frankfurt finden Sie eine detaillierte Beschreibung und Fotos der Seminarkirche Sankt Georgen.