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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Denkmalwert_des_Foyers_durch_Gutachten_festgestellt_7262939.html

26.05.2020

Doch kein Abriss der Städtischen Bühnen Frankfurt?

Denkmalwert des Foyers durch Gutachten festgestellt


Es ist ein Paukenschlag in der Debatte um den Abriss der Städtischen Bühnen von Apel, Beckert & Becker in Frankfurt am Main: Das hessische Landesdenkmalamt hat das Foyer der 1963 eingeweihten Doppelbühne für Oper und Theater unter Denkmalschutz gestellt. Der letzte Satz des vergangene Woche veröffentlichten Gutachtens bringt es auf den Punkt: „Das Foyer der Städtischen Bühnen erfüllt die gesetzlichen Voraussetzungen eines Kulturdenkmals aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen.“

Damit stellt sich das Amt klar auf die Seite der Abrissgegner. Ende Januar hatte das Frankfurter Stadtparlament den Abriss der Bühnen am Willy-Brandt-Platz beschlossen. Begründung: Eine Sanierung – Schätzungen gingen von rund 870 Millionen Euro aus – sei sehr viel teurer als Abriss und Neubau. Der für Denkmalpflege verantwortliche Frankfurter Planungsdezernent Mike Josef (SPD) hatte argumentiert, seine Arbeit und Entscheidungen „basieren auf der Tatsache, dass das Schauspielhaus oder Teile davon zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht unter Denkmalschutz stehen.“

Nun aber werden die Karten neu gemischt. „Mit seiner urbanen, transparenten Fassade steht das Foyer für das neue, demokratische Selbstverständnis Westdeutschlands nach 1945. Es wurde als besondere Form eines öffentlichen Raums wahrgenommen und entsprechend genutzt,“ so Heinz Wionski, Leiter der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege im Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Das Glasfoyer mit seinen Goldwolken von Zoltán Kemény sei, so argumentiert das Denkmalamt weiter, einer der „wichtigsten Nachkriegsbauten der Stadt“ und denkmalwürdig. Eine formelle Eintragung in die Denkmalliste sei dafür nicht notwendig.

Kritik am Abriss hatte es schon vorher zuhauf gegeben. Nicht nur, dass fragwürdige Neubaupläne in den Medien kursierten. Auch wurde das Landesdenkmalamt nicht in die Planungsprozesse der Stabsstelle Städtische Bühnen einbezogen, sondern erst nach dem Abrissbeschluss informiert. Mit einer Petition, die bislang von 5.500 Menschen unterzeichnet wurde, hatten daraufhin Gegner*innen des Abrisses um den Berliner Architekten und Publizisten Philipp Oswalt den Erhalt und die Prüfung des Denkmalwertes der Städtischen Bühnen gefordert.

Landeskonservator Wionski blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir freuen uns darauf, im konstruktiven Miteinander Chancen und Möglichkeiten der Erhaltung und Integration der denkmalwerten Elemente zu erörtern und gemeinsam weitere Schritte zu entwickeln.“ Ob der Abriss damit tatsächlich vom Tisch ist, wird sich noch zeigen. Schließlich muss Denkmalschutz auch politisch gewollt sein. (kat)

Fotos: Wolfgang Runkel


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Darum gehts: Das verglaste Foyer von 1963, das Oper (rechts) und Schauspielhaus (links) verbindet.

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Ein neues Gutachten hat nun den Denkmalwert des Foyers festgestellt.

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