So richtig klappt es hierzulande noch nicht mit der Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben: Auf die offizielle Einladungskarte zur Eröffnung des Denkmals für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am heutigen 27. Mai 2008 durfte das Foto eines sich küssenden Männerpaares nicht gedruckt weden. Das Kulturministerium unter Bernd Neumann hatte dies abgelehnt. So berichten es die für das Mahnmal verantwortlich zeichnenden Künstler Michael Elmgreen und Ingar Dragset heute in der taz. Die beiden in Berlin lebenden skandinavischen Künstler hatten im Januar 2006 den entsprechenden Wettbewerb gewonnen (siehe BauNetz-Meldung).
Das Denkmal steht im Tiergarten an der Ebertstraße gegenüber dem Holocaust-Mahnmal, auf das es formal Bezug nimmt: In Form einer vergrößerten Stele, die jedoch innen hohl ist – hier läuft eine Videosequenz eines sich küssenden Männerpaares unter der Regie des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg. Aufgrund eines Artikels in der Zeitschrift Emma, in der die mangelnde lesbische Dimension des Denkmals moniert worden war, entbrannte eine heftige Diskussion um das Mahnmal, weshalb jetzt alle zwei Jahre ein anderes Video im Inneren des Denkmals gezeigt wird. Über ein kleines, an der Ecke angeordnetes Fenster an der Skulptur kann man die Projektion betrachten.
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philipp | 27.05.2008 16:46 Uhrküssen im park ist immer schoen
mit dem pradashop in marfa wohl das beste was elmgreen & dragset zu bieten haben!
freue mich auf den nächsten berlinbesuch. küssen nicht nur in der stele!