Als sei ein neues Guggenheim noch nicht genug, gewann Zaha Hadid parallel zu Vilnius (BauNetz-Meldung vom 11. April 2008) in der letzten Woche auch noch den ersten Preis für das „Darat King Abdullah II“ in Amman, allerdings ex aequo mit Delugan Meissl aus Wien. Ein zweiter Platz wurde demnach nicht vergeben, den dritten Platz erhielt Snøhetta AS aus Oslo.
Das Kulturzentrum in Jordaniens Hauptstadt soll zur ersten Adresse für alle darstellenden Künste avancieren, seine Entstehung geht auf eine Idee des jordanischen Königs Abdullah II zurück. Städtebaulich liegt es an exponierter Lage inmitten mehrerer Hauptverkehrsadern von Amman. Delugan Meissl interpretieren es deshalb auch als nach allen Richtungen offenen Gebäudes mit weit auskragendem Vordach als einladende Geste. Sechs Meter über Straßenniveau soll der gesamte Vorplatz nicht nur dem Verkehrslärm entzogen sein, sondern auch einladende und kommunikative Übergänge zu den Innenräumen bilden. Ziel der Wiener war ein offenes Gebäude mit kraftvollen Zeichen in alle Richtungen zu konzipieren, Kommunikation und Offenheit, Konzentration und Ruhe sollen unter einem Dach der Musik vereint werden um „einen inspirierenden Ort der neuen Generation Ammans entstehen zu lassen.“ (Entwurfsbeschreibung Delugan/Meissl)
Damit die erhöhte Piazza auch wirklich besucht wird, gewährleistet sie nicht nur die Erschließung zum neuen Zentrum, sondern soll zusätzlich durch Restaurants und Cafés attraktiver gemacht werden. Außerdem wird der Platz über eine direkte Brücken-Anbindungen mit dem städtebaulich wichtigen GAM-Stripe verfügen und diesen räumlich mit dem westlichen Valley verbinden. Auch in Nord-Süd-Richtungen sollen Brücken die verschiedenen öffentlichen Plätze miteinander verbinden. Das große Vordach bildet den Übergang zum Kulturzentrum. Auf diese Art wird ein fließender Übergang vom Außenraum ins Innere geschaffen, der sich im Foyer durch die Integration der Landschaft und die Sichtbezüge zum südlich gelegenen Wald fortsetzt und schließlich in den Sälen mündet soll.
Unser Tipp: Ein Interview mit den Wiener Delugan Meissl Associated Architects eröffnete im Februar das neue BauNetz-Format Crystal Talk.
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LOG | 17.04.2008 17:35 UhrJan
Tut mir leid, dies so direkt sagen zu müssen, aber um Dir hier die augenscheinlichsten formalen Bezüge darzulegen, ist mir die Zeit zu schade.
Vielleicht hilft Dir als Einstieg das Büro-Profil hier im Baunetz weiter, in dem es gleich zu Beginn heißt:
"Die expressiven Baukörper des Büros sind eine Melange der frühen Zaha Hadid mit der späten,..."
Formale Grüße
Dein LOG