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11.09.2018
Entwurfslehre im Beginenhof
David Kohn und Bovenbouw Architectuur planen Klosterumbau in Hasselt
In der belgischen Stadt Hasselt haben David Kohn Architects (London) in Zusammenarbeit mit Bovenbouw Architectuur (Belgien) kürzlich einen internationalen Wettbewerb zur Umgestaltung des dortigen Beginenhofs aus dem 18. Jahrhundert gewonnen. Das 8,9-Millionen-Euro-Projekt wurde von der Provinz Limburg, der Stadt Hasselt und der Universität Hasselt ausgelobt. Damit planen David Kohn Architects ihr erstes Projekt in Belgien, während es sich für Bovenbouw, gegründet 2011 von Dirk Somers, um das zweite große UNESCO-Kulturerbeprojekt handelt. In Berlin arbeiten David Kohn gerade an einer Nachverdichtung am Lützowufer.
Die klosterähnliche Wohnanlage, in der früher Frauen in christlicher Gemeinschaft – aber ohne Ordensgelübde und nicht in Klausur – zusammenlebten, beherbergte bisher auf 6.800 Quadratmetern das Kunst- und Architekturzentrum Z33. Mit der Fertigstellung eines neuen Flügels für das Z33 nach Entwurf der italienischen Architektin Francesca Torzo sind Teile des Beginenhofs Anfang des nächsten Jahres wieder für eine andere Nutzung frei. Die Architekturfakultät der Universität Hasselt soll Räume in dieser Anlage bekommen. Der Wettbewerb forderte dementsprechend Lösungen für einen Umbau, der Platz für Ateliers, Lehre und Vorlesungen schafft. Auch eine neue Grünplanung ist Teil des Projekts.
Der Beginenhof liegt im Stadtzentrum von Hasselt in unmittelbarer Umgebung der Kirche, die einst das höchste Bauwerk der Stadt war. Nachdem sie im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, steht nur noch ihre Ruine. DKA und Bovenbouws Siegerentwurf sieht neben der Sanierung des Beginenhofs samt seiner Umnutzung zu Bildungszwecken eine Revitalisierung der Grünanlagen vor. Umgeben von einer durchgehenden Mauer mit wenigen Öffnungen soll die so umschlossene Natur ihre ursprüngliche Funktion widerspiegeln: die eines privaten Refugiums, wie es früher von den Beginen genutzt wurde.
Das architektonische Hauptaugenmerk liegt auf der Restaurierung und Sanierung der bestehenden Gebäude. Im Inneren sind vor allem hölzerne Einbauten geplant, mit denen die Anlage für die neue Nutzung fit gemacht wird. Die einzige bauliche Ergänzung im Außenraum ist ein Aussichtsturm in der südlichen Ecke, ein baulicher Eingriff der sich über die Beginenmauer erhebt. Mit seinen 26 Metern ragt er über die alte Kirche hinaus und dient als weithin sichtbarer Orientierungspunkt und Symbol für die neue Bestimmung der Anlage. (eb)
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Ein Beginenhof besteht aus einem Ensemble von kleinen Wohnhäusern um einen Innenhof, der häufig als idyllischer Nutzgarten gestaltet war.
Die Idee des Gartens nahmen David Kohn Architects und Bovenbouw wieder auf.
Sie erweiterten diese mit einem Wasserbecken vor der Kirchenruine.
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