David Adjaye spielt schon lange ganz oben mit im globalen Architekturbetrieb,
seit 2017 geadelt als Sir David Adjaye. Seine über fünfzig Bauten weltweit können das klassische Portfolio eines erfolgreichen Architekturbüros füllen: ein
bonbonfarbener Shop in Los Angeles, eine
Management-Schule in Moskau oder ein
Wohnblock in New York City. Er hat mit
Adjaye Associates Büros in London und New York.
Und er hat ein Büro in der ghanaischen Stadt Accra. Denn der in Tansania geborene Sohn ghanaischer Eltern, der in Saudi Arabien, Ägypten und Großbritannien aufwuchs, ist auch ein Mittler zwischen Hemisphären. Das
Smithsonian National Museum of African American History, seine
Kathedrale in Accra oder sein Beitrag für den
Ghanaischen Pavillon in Venedig 2019 machen deutlich, dass Adjaye in der Architektur eine Möglichkeit sieht, kulturell und sozial zusammen zu kommen. Er denkt global und integrativ. In seiner Auseinandersetzung mit Material und Ort ist er aber auch lokal und spezifisch – und schafft dabei äußerst kunstvolle Umgebungen. Für sein Werk wird er 2021 die RIBA Gold Medal erhalten.
Schon 1993 als Student gewann Adjaye die RIBA-Bronzemedaille für den besten Entwurf; 2006 kam sein
Idea Store für die Whitechapel Gallery auf die Shortlist des
Stirling Prize für das beste Gebäude des Jahres. Später gewann er die
RIBA International Awards für das
Museum of Contemporary Art in Denver (2008) und die Francis Gregory Library sowie William O. Lockridge/Bellevue-Bibliothek in Washington (beide 2013). Für die RIBA Gold Medal 2021 wählten ihn der RIBA-Präsident
Alan Jones, die Architekt*innen
Lesley Lokko,
Dorte Mandrup und die letztjährige Trägerin der RIBA Gold Medal,
Shelley McNamara, sowie der Bauingenieur
Hanif Kara aus.
Gemeinsam mit der Ankündigung der Goldmedaille teilte das
Royal Institute of British Architects außerdem mit, die Vergabe aller weiteren Auszeichnungen inklusive des Sterling Prize auf nächstes Jahr zu verschieben. Die Vor-Ort-Beurteilung der Projekte sei coronabedingt einfach nicht möglich. Alle Einreichungen, die es bereits auf eine Shortlist für die
Regional Awards geschafft haben, werden dann 2021 berücksichtigt.
(sj)
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Lars K | 05.10.2020 17:31 UhrUnd damit...
...schiebt er sich auch ganz vorne auf die Liste für den nächsten Pritzker. Wer will wetten?