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02.10.2020

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Mittler der Hemisphären

David Adjaye erhält Riba Gold Medal 2021


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David Adjaye spielt schon lange ganz oben mit im globalen Architekturbetrieb, seit 2017 geadelt als Sir David Adjaye. Seine über fünfzig Bauten weltweit können das klassische Portfolio eines erfolgreichen Architekturbüros füllen: ein bonbonfarbener Shop in Los Angeles, eine Management-Schule in Moskau oder ein Wohnblock in New York City. Er hat mit Adjaye Associates Büros in London und New York.

Und er hat ein Büro in der ghanaischen Stadt Accra. Denn der in Tansania geborene Sohn ghanaischer Eltern, der in Saudi Arabien, Ägypten und Großbritannien aufwuchs, ist auch ein Mittler zwischen Hemisphären. Das Smithsonian National Museum of African American History, seine Kathedrale in Accra oder sein Beitrag für den Ghanaischen Pavillon in Venedig 2019 machen deutlich, dass Adjaye in der Architektur eine Möglichkeit sieht, kulturell und sozial zusammen zu kommen. Er denkt global und integrativ. In seiner Auseinandersetzung mit Material und Ort ist er aber auch lokal und spezifisch – und schafft dabei äußerst kunstvolle Umgebungen. Für sein Werk wird er 2021 die RIBA Gold Medal erhalten.

Schon 1993 als Student gewann Adjaye die RIBA-Bronzemedaille für den besten Entwurf; 2006 kam sein Idea Store für die Whitechapel Gallery auf die Shortlist des Stirling Prize für das beste Gebäude des Jahres. Später gewann er die RIBA International Awards für das Museum of Contemporary Art in Denver (2008) und die Francis Gregory Library sowie William O. Lockridge/Bellevue-Bibliothek in Washington (beide 2013). Für die RIBA Gold Medal 2021 wählten ihn der RIBA-Präsident Alan Jones, die Architekt*innen Lesley Lokko, Dorte Mandrup und die letztjährige Trägerin der RIBA Gold Medal, Shelley McNamara, sowie der Bauingenieur Hanif Kara aus.

Gemeinsam mit der Ankündigung der Goldmedaille teilte das Royal Institute of British Architects außerdem mit, die Vergabe aller weiteren Auszeichnungen inklusive des Sterling Prize auf nächstes Jahr zu verschieben. Die Vor-Ort-Beurteilung der Projekte sei coronabedingt einfach nicht möglich. Alle Einreichungen, die es bereits auf eine Shortlist für die Regional Awards geschafft haben, werden dann 2021 berücksichtigt. (sj)


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

Lars K | 05.10.2020 17:31 Uhr

Und damit...

...schiebt er sich auch ganz vorne auf die Liste für den nächsten Pritzker. Wer will wetten?

 
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