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20.06.2014
Verdrehtes Segel über dem Meer
Das neue Stadion in Toulon
Alles schaut zur Zeit nach Brasilien, doch ein Blick auf das neue Léo-Lagrange-Stadion in der südfranzösischen Hafenstadt Toulon lohnt sich ebenso. Hier trainieren Profis und Schüler einträchtig auf einer großen Anlage, die mit einer expressiven Überdachung auf sich aufmerksam macht. Der Entwurf für das „schwimmende, verdrehte Segel“ (Architekten) stammt von dem Büro archi5 aus Montreuil bei Paris, die Tragwerksplanung von Pierre Alexandre Cot/Ingérob, die Landschaftsplanung von Michel Desvigne.
Die Sportanlage befindet sich zwischen dem Mittelmeer und den Bergen auf halber Höhe über der Stadt. Der Blick auf das Meer war ein entscheidendes Moment für die Ausbildung der Überdachung der Tribünenanlage, die von den Architekten als „urbane Landmarke“ konzipiert wurde – auch im Hinblick auf die Wirkung von der unmittelbar benachbarten Autobahn aus.
Das Kernstück der Sportanlage ist eine Doppeltribünenanlage für 3.500 Zuschauer, die als 200 Meter lange „überdachte Fußgängerbrücke“ wie eine Schiffsanlegestelle gestaltet ist und damit auf die Hafentradition Toulons verweist.
Das verdrehte Segeldach besteht aus einer Stahlkonstruktion, die mit einem selbstreinigenden Textilgewebe bespannt ist. Der Entwurf entstammt einer engen Zusammenarbeit zwischen Architekten und Tragwerksplaner. Das gemeinsame Ziel war eine leicht und schwebend wirkende Konstruktion, die sich scheinbar von den Gesetzen der Schwerkraft löst – eben wie ein Segelboot.
Bei Dunkelheit wird das Segeldach von innen beleuchten und verwandelt sich so in ein Lichtband: „Wie eine ‚Welle aus Licht‘ gibt es der Sport- und Veranstaltungsanlage ihren ganz eigenen Ausdruck“, sagen die Architekten. (-tze)
Fotos: Sergio Grazia/TPM presse service
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