Die Stadt Kolbermoor im oberbayerischen Landkreis Rosenheim hat ein neues Rathaus. Nach anderthalbjähriger Bauzeit hat das Münchner Büro Behnisch Architekten das neue Ensemble am Rathausplatz fertig gestellt; bereits Ende Dezember konnte dieses übergeben werden. Nun wird am nächsten Freitag, wenn nach Abriss des alten Rathausgebäudes auch das städtebauliche Umfeld fertig gestellt ist, die offizielle Eröffnung gefeiert.
Der Rathaus-Neubau setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, die ein Duett bilden: Ein zweigeschossiger geschwungener Baukörper, der die öffentlichen Funktionen Bücherei, Volkshochschule, Trauzimmer und Sitzungssaal aufnimmt, soll die umliegenden Stadtbausteine vernetzen und das neue Rathaus in die bestehenden Stadtstrukturen einbinden. Gleichzeitig bildet der fünfgeschossige Verwaltungskörper einen markanten Abschluss des östlichen Kernstadtgebietes und schafft ein Pendant zur Stadtkirche im Westen der Innenstadt.
Das zweigeschossige Foyer ist zum Bürgerbüro im Erdgeschoss offen. Über eine Treppe gelangt der Besucher in das 1. Obergeschoss, in dem öffentliche Funktionen wie Sitzungssaal, Trauraum sowie Volkshochschule untergebracht sind. Arbeitsplätze und Besprechungsräume der Ämter sind um den zentralen Kern, der alle Nebenfunktionen aufnimmt, angeordnet.
Die ebenerdig zum Stadtpark orientierte Bücherei betritt man über einen separaten Eingang im überdachten Erdgeschossbereich des Flachbaus. Dem Höhenversatz vom Straßenniveau zum Stadtpark folgt die Bücherei im Inneren und bietet Ausblick auf den dahinterliegenden Baumbestand.
Bereits seit 1989 stand das Bauvorhaben auf der Agenda – erst 2010 wurde der Realisierungswettbewerb ausgeschrieben, den Stefan Behnisch zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Andreas Peyker (Behnisch Architekten) gewonnen hatte (siehe BauNetz-Meldung zum Wettbewerbsergebnis). 2013 kann sich Kolbermoors Bürgermeister nun also über den eleganten Neubau mit der markanten grün-grau-weißen Fassade freuen – dank der Nutzungsmischung dürfte in dem neuen Gebäudeduett auch immer etwas los sein. Die Baukosten betrugen 10,8 Millionen Euro.
Fotos: David Matthiessen
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