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16.03.2018

Ironimus wird 90

Das Wiener MAK feiert Gustav Peichl


Er ist berühmt und berüchtigt für seinen Humor und die Verbindung von technischer Ästhetik und klassischer Proportion in seinen Werken – am 18. März feiert Gustav Peichl seinen 90. Geburtstag. Der 1928 in Wien geborene Architekt und selbsternannte Karikaturist wurde zwischen 1968 und 1981 durch den Bau der ORF-Landesstudios in ganz Österreich bekannt. Unter dem Pseudonym „Ironimus“ wird Peichls humoristisches Talent in Form von politischen Karikaturen in der Presse, der Süddeutschen Zeitung sowie in der Schweizer Weltwoche bis heute veröffentlicht. Das MAK in Wien feiert ihn ab Dienstag, 20. März 2018 mit einer Ausstellung.

Das hat einen Grund: Im Jahr 2013 schenkte Gustav Peichl dem Museum architektonische Skizzen und  Entwürfe seiner für Österreich entwickelten Bauprojekte. Gezeigt werden 141 großteils bisher nicht ausgestellte Pläne und Objekte, die Peichl selbst von seinen 70 Bauten auswählte. In chronologischer Ordnung werden die 15 Bauten aus den Jahren 1958–2011 neben einer speziell für die MAK-Ausstellung entstandenen Fotoreihe der zeitgenössischen deutschen Künstlerin Pola Sieverding gezeigt. Peichls Werke werden somit einerseits durch die Skizzen und andererseits durch die Fotografien der Gebäude in ihrem aktuellen Zustand erlebbar.
 
Nach seiner Matura auf der Bundesgewerbeschule in Linz im Jahre 1949 studierte Peichl bis 1953 an der Wiener Akademie der bildenden Künste, wo er in der Meisterklasse von Clemens Holzmeister sein Diplom erwarb. Er arbeitete im Atelier des Wiener Architekten Roland Reiner, machte sich selbstständig und eröffnete 1956 schließlich sein eigenes Architekturbüro. In seiner Heimatstadt war er ab 1973 für 13 Jahre Leiter der Meisterschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste. Es folgten Bauten wie die Bundeskunsthalle in Bonn (1982-85), der Anbau des Städelmuseums in Frankfurt (1987-91), die Kindertagesstätte des Deutschen Bundestags in Berlin (1998-99), das Karikaturmuseum Krems (2001) sowie die Zwillingstürme in Wien (1990).

Dass Peichl zu den bekanntesten österreichischen Architekten seiner Generation gehört, machen nicht zuletzt seine Auszeichnungen deutlich. Neben dem Großen Österreichischen Staatspreis für Architektur (1971) und dem Mies van der Rohe Award (1986) wurde Gustav Peichl unter anderem auch mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (2013) ausgezeichnet.

Text: Maria Zaika


Eröffnung: Dienstag, 20. März 2018, 19 Uhr
Ausstellung: 21. März bis 19. August 2018, Di 10–22, Mi–So 10–18 Uhr
Ort: MAK-Kunstblättersaal, Stubenring 5, 1010 Wien, Österreich


Zum Thema:

Weitere Informationen zum Programm und zu den Führungen sind online zu finden.


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Porträt Gustav Peichl, 2017

Porträt Gustav Peichl, 2017

Gustav Peichl, Wilhelm Hubatsch, Franz Kiener, Verwaltungsgebäude der Newag-Niogas, Maria Enzersdorf, 1958–1963

Gustav Peichl, Wilhelm Hubatsch, Franz Kiener, Verwaltungsgebäude der Newag-Niogas, Maria Enzersdorf, 1958–1963

Gustav Peichl, ORF-Landesstudio Tirol, Innsbruck, 1969–1972

Gustav Peichl, ORF-Landesstudio Tirol, Innsbruck, 1969–1972

Gustav Peichl, ORF-Landesstudio Tirol, Innsbruck, 1969–1972

Gustav Peichl, ORF-Landesstudio Tirol, Innsbruck, 1969–1972

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