Der Klimawandel macht sich bereits seit einiger Zeit unmissverständlich bemerkbar. Infolge von Starkregen und steigenden Gewässerpegeln drohen insbesondere im nordeuropäischen, küstennahen Tiefland immer wieder massive Überschwemmungen – so auch im Umland der dänischen Stadt Randers. Sie liegt im Osten Jütlands, nördlich von Aarhus, direkt im Delta der Gudenå, des längsten Flusses Dänemarks, der hier in den Randersfjord mündet.
Damit die Stadt künftig besser für die sich vollziehenden klimatischen Veränderungen und ihre Auswirkungen gewappnet ist, planen C.F. Møller (Aarhus) im Auftrag der Kommune Randers eine landschaftsgestalterische Anpassungsmaßnahme: Das in der Flußniederung gelegene Weideland Storkeengen – zu Deutsch: Storchenwiese – im Vorort Vorup soll auf einer Fläche von 83 Hektar in einen öffentlichen Landschaftspark umgewandelt und als Naherholungsgebiet im Stil eines Naturlehrpfads ausgebaut werden. Zugleich soll die Installation technischer Abwasserlösungen helfen, zunehmende Niederschlagsmengen zu bewältigen, ohne dabei das natürliche Gleichgewicht des Biotops zu zerstören.
Durch die Anlage neuer Abflusssysteme in Vorup soll das Regenwasser von Dächern, Straßen und anderen zubetonierten Flächen wie Parkplätzen kanalisiert und in Richtung der Flussaue geleitet werden. Hier wird es in großen, als Feuchtwiese gestalteten Klärbecken gesammelt, bevor es in die Gudenå abgelassen wird. Ein neuer Deich zwischen Fluss und Wiese soll eine bestmögliche Reinigung des Wassers gewährleisten und die tiefliegenden Teile Vorups vor Überschwemmungen schützen. Zugleich fungiert er als Verbindungsweg, der das Stadtzentrum näher an die Uferlandschaft rückt und diese zugänglich macht. Auf erhöht liegenden Wegen und verschiedenen „Aktivitätsplattformen“, zu denen beispielsweise ein direkter Kanueinstieg in den Fluss gehört, können die Bewohner künftig in den Wiesen, die bei Regen schnell zur kleinen Seenplatte werden, spazieren oder joggen gehen. (da)
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