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25.03.2024
Feuerwehr und Bauhof
Dämmbeton-Ensemble von dasch zürn + partner in Metzingen
Einen Bauhof haben alle etwas größeren deutschen Städte und eine Feuerwehr auch. Hinsichtlich ihrer Aufgaben unterscheiden sich beide Organisationen zwar signifikant. Nicht aber hinsichtlich ihrer räumlichen Bedürfnisse. Es braucht große Hallen für große Fahrzeuge ebenso wie Platz zum Rangieren, Werken und Lagern. Auch Aufenthalts- und Fortbildungsräume schaden nicht. In der württembergischen Mittelstadt Metzingen wurden nun Bauhof und Feuerwehr in einem gemeinsamen Ensemble aus Dämmbeton kombiniert. Entworfen und umgesetzt haben den Neubau dasch zürn + partner. Das Vorhaben geht zurück auf einen Wettbewerb, den das Stuttgarter Büro 2017 gewinnen konnte.
Mit horizontalen Linien und strengen Kanten steht der zweiteilige Komplex am südlichen Rand von Metzingen im Gewerbegebiet Braike-Wangen. Mit Blick auf die gesetzlich geforderte Zehn-Minuten-Hilfsfrist ließen sich die Standorte der Metzinger Feuerwehr dadurch von drei auf zwei reduzieren. Ein 24 Meter hoher Schlauchturm mit offenem Treppenhaus markiert weithin sichtbar die Präsenz der freiwilligen Helfer. Die Initiative für das Projekt geht aber zurück auf den Bauhof, der – wie auch die Feuerwehr – dringend neue Räume benötigte. Die Gemeinde versprach sich Synergien für beide Einrichtungen, angefangen von Lagerräumen über eine gemeinsame Tankstelle bis hin zu Einsparungseffekten bei Bau und Betrieb der Liegenschaften.
Entscheidende Voraussetzung für die gelungene Umsetzung dieser Kombination war die Trennung jeglicher alltäglichen Bewegungsabläufe. Feuerwehr und Bauhof haben getrennte Ein- und Ausfahrten, wobei die Feuerwehr zudem noch eine eigenständige Alarmroute nur für Rettungsfahrzeuge hat. Das Gebäude der Feuerwehr ist um einen Hof herum organisiert, die Fahrzeughalle des „1. Abmarsches“ befindet sich sogar direkt an der Straße. Der Bauhof besteht wiederum aus einem einfachen rechteckigen Riegel. Insgesamt wurde eine Bruttogrundfläche von 7.200 Quadratmetern realisiert. Die Feuerwehr hat Platz für 26 Einsatzfahrzeuge, während der Bauhof über zwölf Großstellplätze verfügen kann. Auch eine Schreiner- und Schlosserwerkstatt gehört zu seinen Räumlichkeiten. Für die Umfeldgestaltung waren Reinboth Landschaftsarchitekten aus Esslingen verantwortlich.
Die geradezu minimalistische Materialisierung im Außenraum wird durch feine Schalungsabdrücke im 60 Zentimeter starken Dämmbeton belebt. Diese Reduktion auf das Wesentliche setzt sich auch im Inneren fort, wo die helleren Wandflächen auf dunklere Böden und Decken und fast schwarze Türen, Möbel und Ausbauelemente treffen. In den Verwaltungs-, Schulungs- und Aufenthaltsbereichen überraschen außerdem einige Akzente in Holz. (sb)
Foto: Bernhard Tränkle, Henrik Schipper
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