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25.03.2020
Behutsamer Abschluss
Dachaufbau in Zürich von Peter Moor Architekten
In der Züricher Stauffacherstraße und der Herman-Greulich-Straße schließen zwei Mehrfamilienhäuser, beide aus der für die Schweiz schon fast typischen gemäßigten Moderne der 1930er Jahre, an ein gemeinsames Eckhaus an. Peter Moor Architekten (Zürich) wurden damit beauftragt, die bisher ungenutzten Dachräume der Häuser auszubauen. Behutsam greift ihr Entwurf dabei die vorhandenen Volumen auf – und überzeugte damit auch die Denkmalpflege. Deren Einwilligung war aufgrund der Lage der Gebäude in einer Quartiererhaltungszone erforderlich.
Bevor die Dachräume ausgebaut werden konnten, mussten die bestehenden Decken über dem obersten Wohngeschoss verstärkt und der Lastabtrag auf die Außen- beziehungsweise tragenden Wände gelenkt werden. Das Dach wurde dann unter Beibehaltung seiner Neigung von 35 Grad um 90 Zentimeter angehoben und neu aufgebaut. Sämtliche Aufbauten inklusive innere Trennwände erfolgten in Holzelementbauweise.
In den dreispännigen Dachgeschoßen des Doppelhauses an der Stauffacherstraße befinden sich nun sechs relativ kleine Wohnungen, alle zwischen 40 und 50 Quadratmeter groß. Im zweispännig organisierten Haus an der Herman-Greulich-Straße entstanden zwei größere Wohnungen mit jeweils 80 Quadratmetern. Die Erschließung erfolgt jeweils über die vorhandenen Treppenhäuser, die in Massivbauweise bis in das Dachgeschoss führen. Die bestehenden Liftschächte wurden entsprechend verlängert.
Ganz im Geiste der Moderne erhielten die meisten neuen Wohnungen individuelle Dachterrassen, die über private, lichthofartige Einschnitte zugänglich sind. Bei den beiden Vierzimmerwohnungen an der verkehrsreichen Herman-Greulich-Straße sind die Zugänge als Innenhöfe angelegt, die zum Mittelpunkt der Wohnung werden. Lediglich die beiden hofseitig gelegenen Anderthalbzimmerwohnungen in der Stauffacherstraße öffnen sich nur über sogenannte Sitzfenster zur Straße hin.
Die neuen Dachgauben setzen mit ihrer Oberfläche aus verputzten Trägerplatten nahtlos an den Erkern an, während die Holzverkleidung jener Flächen, die aus der Dachanhebung resultieren, den Bestand stimmig abschließen. So scheinen die beiden Dachaufbauten auf ganz natürliche Art aus den Bestandsbauten hervorzugehen. (hn)
Fotos: Roger Frei
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