Der DAM Preis 2025 geht an AFF Architekten (Berlin) für ihr Spore Haus in Berlin. Das gab das Deutsche Architekturmuseum DAM heute in einer Pressekonferenz bekannt. Aus den 100 nominierten Projekten hatten es zunächst 23 auf die Shortlist geschafft, im Oktober wurden vier Finalisten bekannt gegeben. Heute Abend wird der Preis im DAM Ostend in Frankfurt am Main verliehen.

Das Spore Haus geht aus einem Wettbewerb hervor, den die Schöpflin Stiftung 2018 auslobte und bei dem sich AFF Architekten durchsetzen konnten. Die Stiftung suchte nach einem Veranstaltungs- und Ausstellungsort für ihre Spore Initiative, die sich mit Kultur- und Lernprogrammen für biokulturelle Vielfalt einsetzt. Das ausgezeichnete Projekt bildet ein Ensemble mit dem benachbarten Stiftungshaus Publix, das dem gemeinnützigen Journalismus gewidmet ist.

Am Rande einer ehemaligen Friedhofsanlage stellt sich der Neubau als markanter Solitär zwischen die sechsgeschossigen Wohn- und Geschäftshäuser der Herrmannstraße in Berlin-Neukölln. Dabei reagiert er partiell kleinteilig auf städtebauliche Gegebenheiten – wie etwa einen denkmalgeschützten Lichtmast des ehemaligen Flughafens Tempelhof oder die Friedhofsmauer – und schafft über Rücksprünge im Baukörper Platzsituationen im Stadtraum.

Das Stiftungsensemble Spore Initiative & Publix wurde Ende vergangenen Jahres bereits mit dem BDA Preis Berlin ausgezeichnet. Die Vorsitzende der DAM-Jury Regula Lüscher lobt den Neubau als „ein archaisches und kraftvoll schönes Haus, das sich in einem Kontext behaupten kann, wo Chancen und Chancenlosigkeit nahe beieinanderliegen. Die wunderbar komponierten Vorplätze und das atemberaubende Erdgeschoss sagen: Ich bin ein öffentlicher Ort.“

Neben Regula Lüscher gehörten der Jury die Preisträger des DAM Preis 2024 Gustav Düsing und Max Hacke sowie unter anderem Kyung-Ae Kim (Kim Nalleweg Architekten), Andres Lepik (Architekturmuseum TU München) und Volker Staab (Staab Architekten, Shortlist DAM Preis 2023) an. Der Preis wird seit 2007 vergeben, dieses Jahr zum neunten Mal in enger Zusammenarbeit mit der Firma JUNG als Kooperationspartnerin.

Ab morgen ist im DAM Ostend in Frankfurt am Main eine Ausstellung mit allen Projekten der Shortlist zu sehen. Diese sind zudem im Deutschen Architektur Jahrbuch 2025 zusammenfasst. Der Architekturführer Deutschland 2025 stellt alle 100 nominierten Bauten vor. Beide Bücher sind beim Berliner Verlag DOM publishers erschienen.

Im vergangenen Jahr ging der DAM Preis an das Studierendenhaus der TU Braunschweig von Gustav Düsing und Max Hacke (beide Berlin), vor zwei Jahren an Auer Weber (Stuttgart/München) für ihre Erweiterung des Landratsamts in Starnberg und vor drei Jahren an das genossenschaftliche Wohnprojekt San Riemo im äußeren Münchner Osten von Summacumfemmer (Leipzig) und Büro Juliane Greb (Gent). (sbm)

Eröffnung und Preisverleihung: Freitag, 31. Januar 2025, 19 Uhr
Ausstellung: 1. Februar bis 27. April 2025
Ort: Deutsches Architekturmuseum im DAM Ostend, Henschelstraße 18, 60314 Frankfurt am Main

Zum Thema:

dam-preis.de

Zuletzt hatten sich AFF Architekten gemeinsam mit POLA Landschaftsarchitekten in einem Wettbewerb für den Bau eines Ausstellungshauses für Suchtprävention in Erfurt durchgesetzt sowie gemeinsam mit Landschafts.Architektur Birgit Hammer in einer Ideenwerkstatt für das Lokschuppenareal in Neubrandenburg.

In Berlin realisierte das Büro unter anderem den Umbau eines historischen Kornversuchsspeichers, einen Jugendclub und die Erweiterung der Lew-Tolstoi-Schule.

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