Die Mensa am Park in Weimar stand kurz vor dem Abriss, doch mit der „Mensadebatte“ gelang es einer Initiative, nicht nur die architektonischen Qualitäten des DDR-Baus, sondern auch seine soziale Bedeutung zurück ins Bewusstsein der Studenten und auch der Denkmalpflege zu bringen. Entscheidend war hierfür nicht zuletzt die 2013 erschienene Publikation „Mensa am Park“. Ein neues Buch des Weimarer Verlag M Books, an dem auch Autoren von damals beteiligt sind, will nun zeigen, dass die Mensa kein Einzelfall ist. Die Nachkriegsmoderne – besonders jene nach 1960 – kämpft in Ost- und Westdeutschland noch immer um gesellschaftliche Akzeptanz.

Gemeinsam mit weiteren Autoren stellen die Herausgeber Dina und Christopher Falbe in „Architekturen des Gebrauchs“ sechs öffentliche Bauten in ganz Deutschland vor und thematisieren ihre individuellen Geschichten. Während in Potsdam Bürger gegen den geplanten Abriss der Fachhochschule demonstrieren, wird die Alte Parteischule in Erfurt als Denkmal akzeptiert. Andere Beispiele, wie die Medizinische Hochschule Hannover werden weitergebaut, ohne dass die ursprüngliche Architektur dabei eine Rolle spielt.

Texte, Fotos und Interviews zeigen: Zwischen Politik und Ästhetik beweist die Nachkriegsmoderne gerade im heutigen Gebrauch Qualitäten. Um diese in Buchform zu präsentieren, benötigt das Projekt noch Unterstützung. Über ein Crowdfunding kann „Architekturen des Gebrauchs“ bis zum 7. Mai 2017 vorbestellt werden:

www.startnext.com/architekturen-des-gebrauchs

Zum Thema:

Einen Einblick in das Thema bietet die Baunetzwoche #487: „Architekturen des Gebrauchs“