Die Künstlerkolonie Songzhuang liegt im Osten der chinesischen Hauptstadt Peking. Sie wurde 1994 von Kunstschaffenden im Dorf Xiaopu gegründet und konnte in den vergangenen Jahrzehnten einen immensen Zulauf an Künstler*innen verbuchen. Mittlerweile ist Xiaopu, das sich im Stadtbezirk Tongzhou befindet, Arbeitsort für 5.000 Kunstschaffende und eine Vielzahl an Galerien.
Mit dem Wachstum Pekings sollen nun administrative Strukturen von der Hauptstadt der Volksrepublik nach Tongzhou umziehen. Das geht auch mit Veränderungen der Künstlerkolonie Songzhuang einher, nicht ohne von kritischen Stimmen begleitet zu werden, wie der Guardian berichtet. Seit 2018 und 2020 liegen Masterpläne der Büros Chapman Taylor und ISA Internationales Stadtbauatelier, sowohl für die Renovierung und Erweiterung des Kunstviertels als auch für die Landschaftsplanung vor. Als ein Bestandteil der kommenden Änderungen wurde 2021 ein Park eröffnet, geplant vom Pekinger Büro Crossboundaries, das ebenfalls einen Sitz in Frankfurt am Main hat.
Der Entwurf von Crossboundaries zeichnet sich durch eine mäandernde Wand aus Ziegelsteinen als Leitstruktur des Parks aus, die von kleineren aus Cortenstahl gefertigten Wänden unterbrochen wird. Gemeinsam bespielen sie eine 5.900 Quadratmeter große, an einer ehemaligen Straßenecke gelegene Fläche um einen Parkplatz. Dort bilden sie eine Parklandschaft aus, die über unterschiedlich nutzbare Zonen verfügt. Hier sollen die „Agenda der Bezirksregierung und die Art des Zusammenlebens“ die Authentizität des Ortes stärken, so Hao Dong, Mitbegründer des Architekturbüros Crossboundaries.
Die vier Zonen des neu angelegten Parks bestehen aus einer mit Platanen und Gingkos bepflanzten großen Parkfläche für sportliche Aktivitäten, auf den ein kleiner Spielplatz für Kinder folgt. Für diesen wurde in der gelb gestrichenen Wand ein Raum ausgebildet und mit Öffnungen versehen, der als Spielfläche und Rückzugsort dienen soll. Direkt anschließend ist eine mit Sitzbänken ausgestattete Anlage konzipiert. Sie kann zur Erholung genutzt werden und führt zum Eingang des Parks. (sla)
Fotos: BAI Yu, YANG Chaoying
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