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18.12.2014

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Crystal Cloud in Lyon

Coop Himmelb(l)au-Museum eröffnet


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Noch kurz vor Weihnachten wird an diesem Wochenende in Lyon das neue Naturkundemuseum eröffnet, und da man sich für einen Entwurf von Coop Himmelb(l)au entschieden hat, wird das Gebäude an sich Spektakel genug sein. Die Wiener Architekten wollten selbstredend keinen gewöhnlichen oder gar elitären Museumsbau in Frankreichs drittgrößter Stadt bauen – Architektur muss brennen!

Dass so ein Neubau nicht nur von den Ingenieuren Bollinger + Grohmann aus Frankfurt viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl erforderte, sondern vermutlich auch auf der Baustelle für Komplikationen gesorgt hat, kann man sich denken. Bereits 2010 wurden auf der prominenten Landspitze zwischen Rhône und Saône die Arbeiten für das Musée des Confluences begonnen, in diesem Juni wurde der Neubau fertiggestellt. 190 Meter lang, 90 Meter breit und 41 Meter hoch. Vor Jahren war hier ein Industriegebiet, heute stehen also 200.000 Kubikmeter Dekonstruktivismus zwischen den beiden Flüssen. Die Idee dazu ist älter, als man meinen könnte, vor dreizehn Jahren hatten Coop Himmelb(l)au den internationalen Wettbewerb gewonnen.

Da die besondere Lage namensgebend für das Musée des Confluences war, sollte auch die Architektur nicht starr am Ufer stehen, sondern schweben und fließen. Wolf D. Prix greift erneut das Bild der Wolke auf und nennt das Projekt „The Crystal Cloud of Knowledge“: Einem „klar strukturierten Kristall” haben die Architekten eine „weiche Wolke“ gegenübergestellt. Der Kristall bildet zur Stadtseite eine Art Forum, während die Wolke mit ihren flexiblen Raumstrukturen das eigentliche Museum aufnimmt. „Das gesamte Gebäude schwebt in der Luft, damit man ohne Blockade von der Stadt zum Wasser beziehungsweise auf die Halbinsel kommt“, erklärt Wolf D. Prix. „Ich würde es als Passagentor beschreiben, das einen neuen urbanen Raum schafft, ein Eingangstor zum neuen Stadtteil.“ Das Musée des Confluences wird am 20. Dezember eröffnet. (jk)


Video:


Eminent Architects: Wolf D. Prix (Coop Himmelb(l)au)

(Video by BauNetz)

Zum Thema:

www.museedesconfluences.fr

Beyond The Blue & Get Off Of My Cloud:
Ein Gespräch mit Wolf D. Prix zum Siebzigsten


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

15

fml | 05.01.2015 14:43 Uhr

Museum Confluenza

Die Symptome dieser durch Jet-Lag-Architekten verbreiteten Virusgrippe kennzeichen sich bei anhaltender Medienpräsenz durch den Verlust von sowohl Orientierungs- als auch Realitätssinn. Die befallenen Patienten leiden bei nicht Behandlung chronisch unter der Vorstellung von Kisten vervolgt zu werden.

14

Designer | 31.12.2014 14:46 Uhr

Aufregen kann so schön sein

Liebe Leute,
fast nur negative Kritik, das finde ich wirklich bedauerlich.

Denn ich glaube, dass dieses Gebäude viele Menschen anlocken kann. Ja es schreit! Aber mein Gott, warum auch nicht. Ich finde es gelungen, weil Proportionen eingehalten wurden und trotzdem ein in vielen Dimensionen andersartiges Gebäude entstanden ist. KEIN Einheitsbrei.

So was muss doch auch mal gebaut werden können, ohne das hier gleich drauf gehauen wird. Ich finde, man könnte es auch als Hadid in kantig bezeichnen. Bei Z.H. würden hier alle gleich dickes Lob versprühen.

Es gibt auch ein Leben nach der Kiste!

13

Mies | 24.12.2014 17:02 Uhr

Wofür?

Wofür brauchen wir noch Architektur aus der Vergangenheit? Ich dachte, wir hätten dazu gelernt?! Wohl nicht! Schrecklich. Soviel Geld, soviel Stahl usw. Was hätte man nicht alles gutes davon bauen können. Diese Selbstdarstellung von Herrn D. Prix belastet die Umwelt, weil die Umwelt diese schon viel zu lange ertragen muss. Die EZB ist auch einfach ein weiteres Hochhaus, ohne besondere Aussage.
Bitte aufhören damit!! Bitte nicht weiter die Umwelt damit belasten.

12

cau | 22.12.2014 11:42 Uhr

die Zeit

Es ist vieles wahr was hier geschrieben wird.
Ich habe damals das Modell gesehen. Was das Projekt damals voraus war - ist es jetzt hinterher.
Das ist leider keine Ausrede, denn gute Architektur ist kein Zeitgeist!

11

joscic | 19.12.2014 16:24 Uhr

Klassiches Eisenbahnunglück

Bezeichnenderweise werden fast nur Außenaufnahmen gezeigt, keine einzige von einem Ausstellungsbereich. Ich kann aber DasHolzspatels Kommentar etwas abgewinnen und das Objekt unter düsterem europäischem Schwermut Aspekt sogar etwas mögen. Caspar David Friederichs Das Eismeer kommt mir da in den Sinn. Ich bewundere auch, daß man das überhaupt bauen kann. Trotz aller digitalen Hilfsmittel muss das einer im Kopf gehabt haben. Der sollte dann auch am besten Hausmeister werden.

10

Jenatsch | 19.12.2014 15:53 Uhr

x-y

200 Kubikmeter Dekonstruktivismus? Da hat sich wohl das Volumen dekonstruiert? Der Rechenweg würde mich interessieren ;-)
Ansonsten: Ein Tor zur Stadt kann das nur für diejenigen sein, die die Rhone aufwärts schwimmen (probieren Sie das mal!). Weder Kristall noch Wolke noch schwebend, und dass der Wettbewerb lange her ist, sieht man dem Projekt sehr wohl an - war schon damals nicht ganz taufrisch. Schade um den exquisiten Bauplatz!

9

chao | 19.12.2014 14:43 Uhr

Tisch

Das ist alles andere als ein Tor, sowohl von der Lage als auch von der Formensprache gesehen.
Muss mich allen anderen bisherigen kritischen Kommentaren anschließen...

8

Quirin K. | 19.12.2014 10:58 Uhr

...

"One resists the invasion of armies; one does not resist the invasion of ideas."

7

DasHolzspatel | 19.12.2014 10:18 Uhr

Zu schwer zum abheben.

Was für ein Trümmer.
Sieht aus wie aus den Kulissen der 80er Jahre Dystopie Filmen a la Blade Runner Brazil.
Irgendwie erregend und doch merkwürdig :)
Mal gucken wie es in 50 Jahren wirkt /ob es gut altert.
Diese europäische Schwermut in Prix Gebäuden gefällt mir jedenfalls mehr als die frohlokende Aufgesetzheit von Gehry.

@jojo
meinst du Keiji Haino? :D

6

Joa | 19.12.2014 10:11 Uhr

Transformer meets Containerschiff

Ganz davon abgesehen, dass das harvarierte Containerschiff eine optische Katastrophe ist: Wenn hier ein "klar strukturierter Kristall" einer "weichen Wolke" gegenübergestellt werden sollte, ist das Ziel komplett verfehlt, da beide Bauteile strukturell gleich ausgeformt sind. Da gibt es kein "hart : weich". Lediglich die Transparenz ist unterschiedlich...

5

archi | 19.12.2014 09:30 Uhr

respekt

kein klotz!

4

Goanna | 18.12.2014 21:39 Uhr

Verspätung

Ich dachte, die Zeiten für solche Architektur wären langsam vorbei...
Intellektuell hat uns das nichts mehr zu sagen und darüber hinaus ist es nichts als eine ingenieurtechnische tour de force...

3

jojo | 18.12.2014 19:28 Uhr

vergleich

es erinnert an einen Gitarristen, der ununterbrochen Soli spielt und man sich an keinen einzigen Ton oder Melodie erinnern kann!

2

delta max | 18.12.2014 18:42 Uhr

x-y

die gleichung hat ein ergebnis. das ergebnis ist negativ.

1

a_C | 18.12.2014 16:38 Uhr

Immer noch schrecklich!

Soviel Aufwand, soviel Geld, soviel Zeit, soviel Getöse ... und so ein Ergebnis. Meiner Meinung nach ein Stück gebauter Profilneurose. Leider wirklich gar nicht gut.

 
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