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14.10.2020

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Fesseldrachen zwischen Bäumen

Collegegebäude in Pennsylvania von Steven Holl Architects


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Der aus Pennsylvania stammende Benjamin Franklin war nicht nur einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, sondern erfand unter anderem auch den Blitzableiter. Angeblich ließ er dafür während eines Gewitters einen mit Metalldraht ausgestatteten Fesseldrachen steigen – ein Bild, von dem sich Steven Holl eigenen Angaben zufolge bei seinem Entwurf für eine neues Gebäude auf dem Campus des Franklin & Marshall College in Lancaster inspirieren ließ.

Ein Drache verfangen zwischen Bäumen, so wirkt das neue Winter Visual Arts Building tatsächlichzumindest mit etwas Fantasie. Steven Holl Architects (New York) haben es inmitten des baumreichen Geländes der nach Franklin benannten privaten Hochschule für freie Künste geplant. Statt sich an der rechtwinkligen Ordnung des bestehenden Ensembles zu orientieren, habe man die Geometrie des Baukörpers den alten Bäumen angepasst.

In Anlehnung an das Motto des College „Lux et Lex“ – Licht und Gesetz – sollte zudem ein leicht wirkendes Volumen entstehen, das komplementär zur wuchtigen Backsteinarchitektur des historischen Campus-Hauptgebäudes von 1856 gelesen werden kann. Dementsprechend konzipierten die Architekt*innen den Bau als schwungvoll auskragenden Pavillon: Eine Stahlstruktur verkleidet mit Isolierglas über einem Betonsockel. Ähnlich wie bei Holls Maggie’s in London versorgt die teils transluzente Hülle die Räume mit diffusem Tageslicht und lässt den Bau bei Dunkelheit nach außen strahlen.

Der rund 3.000 Quadratmeter umfassende Neubau dient mit einem Untergeschoss und drei oberen Ebenen den Fachbereichen Kunst, Kunstgeschichte und Film als Produktions- und Veranstaltungsort und neues kreatives Zentrum des Campus. Das Programm umfasst Ausstellungsräume, Digitalstudios, Druck-, Malerei- und Buchbindewerkstätten, Seminarräume, einen Kinosaal sowie eine Dachterrasse. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt unter anderem über eine lange Rampe, die im zweiten Obergeschoss in einem großen Foyerbereich mündet. Als sogenannter „Commons“-Raum steht dieser allen offen. Auch informelle Präsentationsflächen gibt es hier. (da)

Fotos: Paul Warchol



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Kommentare
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2

ixamotto | 15.10.2020 11:04 Uhr

@Max

Ist das nicht formalistisch gedacht?
Der Erdgeschoss-Sockel – dessen Aussenwandverlauf das Untergeschoss sinnvollerweise nachzeichnet – springt doch bereits hinter die geschwungenen Fassaden des Obergeschosses zurück.

1

Max | 15.10.2020 09:29 Uhr

Schöne Idee

Eigentlich eine schöne übergeordnete Idee und auch sehr passend zum Zeitgeist. Konsequent wäre es aber gewesen, die Form auch im UG weiterzuführen, da der Wurzelbereich ja bekanntlich in etwa dem Kronenbereich gleicht.

 
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