Während „Multikulti“ bei uns fast schon zum Schimpfwort geworden ist, sieht man das in Skandinavien – zumindest offiziell – entspannter. Eine offene, flexible und „Verschiedenartigkeit fördernde“ („embracing diversity“) Lernumgebung exportierten die dänischen Architekten Schmidt Hammer Lassen (Aarhus) nun nach London. Dort schufen sie mit dem im Januar 2011 eröffneten Campus des City of Westminster College auf der Grundlage eines Wettbewerbsgewinns einen neuartigen Gebäudekomplex.
Das rund 24.000 Quadratmeter große Gebäude liegt im Herzen Londons in Paddington Green auf dem Grundstück seines Vorgängerbaus aus den sechziger Jahren. Der Neubau entwickelt sich als klarer, abgestufter Baukörper um ein ebenfalls terrassiertes Atrium herum. Dieser offene Kern des Hauses war gleichzeitig konzeptioneller Ausgangspunkt des Entwurfs. Die Studenten sollen hier miteinander und voneinander lernen, die räumliche Offenheit und die vielfältigen Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Geschossen sowie teilweise bis hinaus ins Freie unterstützen diese Atmosphäre.
Um die Bindung zwischen der Stadt und ihren Bewohnern zu stärken, wurden die öffentlich zugänglichen Bereiche wie Ausstellungsflächen, ein Theater und ein Café in unmittelbarer Nähe zum Eingang angeordnet. Erst dahinter beginnen die Sicherheitsbarrieren. Die Materialität des Neubaus – Sichtbeton außen, Holzverkleidung im Inneren – verweist auf die Verbundenheit der Entwurfsverfasser mit der skandinavischen Designtradition.
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