Fragen der zeitgemäßen Adaptierung von Bildungsbauten der 1950er bis 70er Jahre stellen sich weltweit und werden auf unterschiedlichste Weise gelöst, wie jüngst Umbauten eines Forschungsbaus, eines Lernzentrums am Campus Marseille Luminy und eines Gründerzentrums der TU Berlin zeigen. In diese Reihe fügt sich nun die Transformation eines Abschnitts am Sutherland Campus des Fleming College ein. Der Komplex entstand 1973 auf einem terrassierten, parkähnlichen Grundstück am südwestlichen Stadtrand Peterboroughs, eineinhalb Autostunden von Toronto entfernt. Gow Hastings Architects (Toronto) wurden mit der Neugestaltung und der zusätzlichen Anforderung betraut, ihre Baumaßnahmen während des laufenden Betriebs durchzuführen.
Offenbar wollten die Architekt*innen die Formensprache des Bestands mit ihrer typischen Schwere und Robustheit bewusst konterkarieren. So erneuerten sie die Fassadenverkleidung mithilfe vorgefertigter Aluminiumpaneele. Ein Spiel aus Faltungen, Farbnuancen und Perforierungen sowie die Neuordnung des Verhältnisses von Vertikalität zu Horizontalität bewirken eine substantielle Frischekur in Charakter und Kubatur. Eine Steigerung des Einfalls an Tageslicht bis in die Tiefe des Gebäudes ging mit Verbesserungen der Wegeführung einher. Zusätzlich wurden Eingangsbereiche geöffnet und durch Glasvorbauten nach außen erweitert, Gänge begradigt, Zwischenwände von Seminarräumen und Büros wenn möglich durch Glaswände ersetzt. Ein neu geschaffenes, transparent verglastes und mit Oberlichten ausgestattetes Foyer dient als Aufenthaltsort und Treffpunkt.
Weitere Maßnahmen betrafen den Architekten zufolge die Steigerung der Energieeffizienz, unter anderem durch einen neuen Dachaufbau, den Einsatz von Isolierverglasung, die Implementierung von LED-Beleuchtung mit Bewegungsmeldern und die Verwendung von Recycling-Komponenten. (hn)
Fotos: Tom Arban
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peter | 08.04.2020 15:44 Uhrvorher-nachher
hm.
die alte formensprache fand ich stärker und besser.
etwas schade...