Seit Anfang Mai stehen die Sieger des Wettbewerbs zum Ausbau der Kirchenruine am Trinitatisplatz in Dresden fest. Code Unique (Dresden) gewannen ihn und wurden nun mit der Umwandlung der Ruine zu einer Jugendkirche mit Arbeitsstelle für die Kinder-Jugend-Bildung beider Dresdner Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirke betraut. Mit der Freiluftkultur, die bei gelegentlichen Gottesdiensten und Konzerten Einzug in die Ruine hielt, ist es damit vorbei, dafür bieten die Architekten Alternativen im Außenraum des ersten Obergeschoss an. Doch das von Karl Barth 1893 errichtete Gebäude erhält immerhin seine ursprüngliche Bestimmung zurück.
Seit das Kirchenschiff 1945 völlig ausbrannte und die Umfassungsmauern des Gemeindehauses schwer beschädigt wurden, existierte der Bau nur noch ohne Dachstuhl und Innenausstattung. Allein der Turm ist noch im ursprünglichen Zustand erhalten. Das Gemeindehaus nebenan wurde in den 1960ern wiederaufgebaut und beherbergt seither einen Kindergarten. Mit dem von den Ev.-Luth. Kirchenbezirken Dresden Mitte und Nord ausgelobten Wettbewerb und dessen Ergebnis steht nun eine konkrete Planung fest, die ein wenig an die Instandsetzung einiger Kirchenruinen im West-Berlin der 1980er erinnert.
Der Umbau zur neuen Jugendkirche soll bis 2020 realisiert werden. In die vorhandene Bausubstanz unter Einbeziehung sämtlicher existierender Räume wird hierfür eine dauerhafte Konstruktion eingefügt, die sich in zwei Bauabschnitten umsetzen lässt. Als erster Schritt wird der Bestand ausgebaut: Büros, Veranstaltungsräume, ein Café sowie eine Kreativwerkstatt sind geplant, die von einem Dach mit umlaufender Laterne geschützt werden. Das Dach ist zum Teil begehbar und mit einem Garten begrünt konzipiert. Im zweiten Bauabschnitt werden dann neue Räumlichkeiten für die Geschäftsstelle errichtet, wozu auch ein Raum der Stille gehört. (eb)
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