In Denver/Colorado wurde Mitte November neben dem expressiven Eisberg von Daniel Libeskind – dem Erweiterungsbau des Kunstmuseums – ein neues Museumsgebäude eröffnet. Das Clyfford Still Museum macht von außen eine klare Figur. Entworfen wurde der zweigeschossige Betonkubus von dem New Yorker Büro Allied Works Architecture unter der Leitung des Architekten Brad Cloepfil.
Der Neubau wurde eigens für den Nachlass des Malers Clyfford Still gebaut, einem, den das Kunstmagazin Monopol kürzlich als „keinen guten Menschen, aber einen sehr, sehr guten Künstler“ beschrieb. 110 Arbeiten des 1980 verstorbenen Expressionisten sind hier zu bewundern, darunter Zeichnungen und Objekte, die bisher nicht der Öffentlichkeit zugänglich waren. Diese werden nun in den neun Galerien der zweiten Etage ausgestellt. Des Weiteren beinhaltet das neue Clyfford Still Museum die gängigen angehängten Museumsfunktionen wie Foyer, Buchshop, Bibliothek, Seminarräume, Studios und Archiv. „Dieses neue Gebäude für das Werk von Clyfford Still bietet eine intensive und persönliche Beziehung zu seiner Kunst“, erläutert Cloepfil, der in den Achtzigern übrigens in dem Büro des Schweizer Architekten Mario Bottas gearbeitet hat.
In natürlich belichteten Ausstellungskabinetten können die Besucher Stills expressive Zeichnungen und abstrakten Malereien entdecken und erfahren. Das Werk des Malers wurde in chronologischer Reihenfolge angeordnet und von den Architekten inszeniert. Größe und Deckenhöhe der jeweiligen Galerieräume variieren je nach Thema; von 18 Meter hohen imposanten Hallen gelangt der Besucher in vergleichsweise kleine intime Ausstellungsräume mit elf Metern Deckenhöhe. Jeder Raum enthält jeweils die für ihn passende Dosis Clyfford Still.
Bei der Fassade spielen die Architekten mit verschiedenen Texturen auf der Betonfläche. Feine vertikale Linien formen sich reliefartig zu organischen Mustern, die auch in den Innenräumen wieder aufgegriffen wurden. Von außen zeigt sich das Museum fast etwas abweisend; der Beton funktioniert für diese sehr private Sammlung als eine Art Schutzschild. Erst im Inneren enthüllt sich eine offene Raumstruktur, die den Besucher ganz in das Werk von Clyfford Still eintauchen lässt.
Zum Thema:
clyffordstillmuseum.org
Fachinformationen zu verschiedenen Betonoberflächen im Baunetz Wissen
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Google Maps
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peter | 02.12.2011 10:06 Uhrangenehm...
...unamerikanisch.