Ob beim Fußball, bei Olympia, oder anderen Wettkämpfen – immer braucht es Räume für die Sportler, ihre Fans und Begleiter. Im Süden von Rotterdam soll bis 2030 ein Campus für Spitzensportler und Amateure entstehen. Teil des Masterplans ist das Tribünenhaus von NL Architects (Amsterdam), das in Folge eines gewonnenen Wettbewerbs 2017 nach drei Jahren Bauzeit fertig gestellt wurde. Es beherbergt das Clubhaus zweier Fußballvereine und eines Hockeyverbands.
Die schematische Darstellung verdeutlicht das Raumkonzept. Während die Farbigkeit der Umkleiden sowie die Stau- und Technikräume hinter künstlich begrünten Hängen im Erdgeschoss versteckt liegen, sind die beiden Obergeschosse das transparente Gegenteil. Es sind großzügige Räume, die den Blick auf die Spielfelder freigeben und unter den Dachschrägen eine angenehme Aufenthaltsqualität vermitteln. Die umlaufende Terrasse im ersten Obergeschoss und die kleinen Austritte und Zugänge zur Dachtribüne ermöglichen das Freiluft- und Sportvergnügen des sogenannten Club House Varkenoord.
Den beteiligten Clubs entsprechend ist der Gemeinschaftsraum in drei Segmente unterteilt, die zwar gemeinsam gedacht wurden, in der Nutzung aber getrennt funktionieren. Zusammen kommen die Gruppen auf der abgetreppten Dachterrasse, die die Funktion des Gebäudes hervorhebt. Ob „Remix of Reality“ oder „Wow! What? Wow", wie NL Architects ihre Architektur im Baunetz-Crystal-Talk-Interview beschreiben: das Tribünenhaus ist keine alltägliche Architektur. Es überrascht im ersten Moment, überzeugt durch Funktionalität und Raumqualität und stärkt die Identität der drei Vereine. (rc)
Fotos: Sebastian van Damme
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Zuletzt überraschten die Architekten mit der Sanierung der Wohnstruktur Bijlmermeer, die sie zusammen mit XVW architectuur (’s-Hertogenbosch/Amsterdam) realisierten.
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