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12.05.2000

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Generalprobe am Ort der Kontemplation

„Christus-Pavillon“ auf dem Expo-Gelände in Hannover fertig gestellt


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Im Rahmen einer Festveranstaltung wurde am 12. Mai 2000 - also knapp drei Wochen vor dem offiziellen Beginn der Expo 2000 - der fertig gestellte „Christus-Pavillon“ der Architekten v. Gerkan, Marg und Partner (gmp, Hamburg) einer „Generalprobe“ unterzogen. Der Pavillon der christlichen Religionen ist ein gemeinsamer Beitrag der evangelischen und katholischen Kirche zur EXPO 2000, der ein kontemplatives Gegenstück zum „Jahrmarkt der Eitelkeiten mit seinen architektonischen Aufgeregtheiten“ sein soll. Die auf wenige Materialien reduzierte Pavillonarchitektur - vorherrschend sind Stahl, Glas, Kies und Wasserflächen - beschränkt sich darauf, das konstruktive Gefüge des modularen Systems mit seinen Details exakt zu zeigen.
Ein umlaufender Kreuzgang von 3,6 Metern Breite und 7,20 Metern Höhe umgrenzt den Gesamtkomplex und dient zugleich als Wandelhalle und Fläche zur Ausstellungsinszenierung. Im nördlichen Teil umfasst der „Kreuzgang" einen großvolumigen Raum von 21 x 21 Metern Grundfläche und 18 Metern Höhe, dessen Dach von neun schlanken, kreuzförmigen Stahlstützen getragen wird. Dieser durch Lichtführung und betonte Vertikalität mit besonderer Feierlichkeit und Würde akzentuierte Raum kann sowohl direkt betreten werden als auch über Mehrfachverbindungen zum umlaufenden Kreuzgang. Im Übergang zwischen dem Christusraum und dem Kreuzgang sind auf einer jeweiligen Grundfläche von 3,6 x 3,6 Metern mit einer Höhe von ebenfalls 3,6 Metern räumliche „Enklaven" angeordnet - kleine Räume der Stille, in denen Themen des Christentums und der Kirche in einer semantischen Interpretation vermittelt werden sollen. Treppenverbindungen führen in die unterirdische „Krypta", die eine frei konturierte, weich ausgebildete Raumfassung aus Sichtbetonwänden erhält.
Die Räume werden in allen Bereichen mittels einer Modulation des Lichts inszeniert. In den Christusraum fällt mittig über den Säulenköpfen Oberlicht, das die Vertikalität der schlanken Säulen betont. Die umhüllende Fläche aus dünngeschnittenem Marmor bildet eine lichtdurchlässige Schale. In der Krypta sorgen schmale Lichtschlitze im Verlauf der Stützenachsen sowie ein umlaufendes in den Boden eingelassenes Lichtband für Streiflicht, das die Materialität des Betons hervorhebt und durch die Intensität der Schatten geradezu „mystische Dramatik“ erzeugen soll. Der umlaufende „Kreuzgang" erhält eine zweischalige Glasfassade, deren Zwischenräume als großformatige Glasvitrinen genutzt werden.

Der gesamte Baukomplex, dessen Grundstein im Juli 1999 gelegt wurde (siehe BauNetz-Meldung vom 19.7.1999) wird nach Ende der Weltausstellung in Hannover zerlegt und in einer modifizierten Kombination als Klosteranlage in Volkenroda in Thüringen wieder errichtet.

Eine Innenraumaufnahme ist als Zoom-Bild hinterlegt; eine Entwurfsskizze zeigt außerdem den schematischen Grundriss des Gebäudes. (Quelle: gmp; nebenstehende Simulation des Innenraums: Expo 2000)

Unter der Adresse http://www.expo-kirche.de finden Sie weitere Informationen über den Pavillon und die geplanten Aktivitäten der Kirchen auf der Weltausstellung.

Beachten Sie auch die BauNetz-Übersicht über alle Expo-Bauten in Hannover unter der Adresse www.BauNetz.de/expo


 
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