Gestern wurden die umgearbeiteten Pläne des Architekturbüros David Chipperfield für das Berliner Kudamm-Karree vorgestellt. Neben mehr öffentlichem Stadtraum findet sich die größte Neuerung im 20-stöckigen Hochhaus aus den 60er Jahren: Anstelle von Büros sollen hier in Zukunft Wohnungen ihren Platz finden.
Prominent gelegen auf halber Höhe des Kurfürstendamms ist das sogenannte Kudamm Karree seit Jahren in der Diskussion: Eigentümerwechsel, Finanzierungsschwierigkeiten und der Streit um Boulevardbühnen des Architekten Oskar Kaufmann aus den 20er Jahren ließen das Projekt immer wieder wanken. Nun scheinen die Probleme aus dem Weg geräumt, der Investor will 2015 mit dem Bau beginnen. Die Theatermacher spielen in der Neukonzeption eine wichtige Rolle als Anziehungspunkt in der öffentlichen Passage – sie bekommen eine neue Spielstätte mit 650 Sitzplätzen und einen eigenen Eingang am Kurfürstendamm. Allerdings bleibt es dabei, dass die beiden historischen Theatersäle abgerissen werden.
Die Naturstein-Fassaden der Neubauten, die sich um die Passage legen, wurden abgerundet und sollen die Spaziergänger in dem Komplex hineinziehen und „eine Abfolge attraktiver, öffentlicher Räume zu schaffen, die den Kurfürstendamm mit seinen Qualitäten als Flaniermeile fortsetzen und ihn um einen Ort zum Verweilen bereichern“, so Christoph Felger vom Architekturbüro David Chipperfield. Die Verlegung des bestehenden Parkhauses in eine Tiefgarage sorgt für mehr Freiraum und eine öffentliche Durchwegung, die den Kurfürstendamm mit der Uhlandstraße verknüpft. An der Passage sollen sich die einzelnen Nutzungsbausteine auffädeln und eine Abfolge öffentlicher Räume ausbilden.
Das ehemalige Bürohochhaus im Zentrum der Anlage wird durch die Öffnung der Passage freigelegt und soll ausschließlich als Wohnturm genutzt werden, mit einer Gesamtfläche von 17.000 Quadratmetern. In den restlichen Gebäuden soll neben weiteren Wohnungen Büro- und Einzelhandelsflächen entstehen. Fertigstellungstermin ist die zweite Jahreshälfte 2017.
Auf Karte zeigen:
Google Maps
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
4
irqr | 19.03.2013 18:50 UhrChipperfield, naja ...
das hätte der Mäckler aber auch noch hingekriegt.