Eine Schatulle voll mit Dokumenten, die wohl nur unter Eidgenossen einen solch besonderen Wert haben: Die Vorlage zur Volksabstimmung, der Kostenvoranschlag und die Baubewilligung für die Erweiterung des Kunsthaus Zürich wurden gestern, am 8. November 2016, in den Grund eingelassen, auf dem in den nächsten Jahren die neue edle Halle von David Chipperfield Architects entstehen soll.
Damit ist eine strikte Linie für den Bau vorgegeben. Chipperfields Halle samt ihrer Sandsteinfassade und den schlanken Lisenen soll keinesfalls die Fehltritte, Kostenexplosionen und Verzögerungen hervorrufen, die bei öffentlichen Großprojekten so gerne mal vorkommen. Bislang heißt es in der Pressemitteilung stolz: „Das Projekt ist finanziell und terminlich auf Kurs.“ Passiert nichts Unvorhergesehenes, findet die Eröffnung 2020 statt. Ursprünglich, als der Wettbewerb 2008 entschieden wurde, veranschlagte man die Eröffnung aber auf das Jahr 2015, später wurde sie auf 2017 verschoben – zumindest das sei hier einmal spitz angemerkt.
Mit der Grundsteinlegung ist nach dem Baustart am 15. August 2015 ein weiterer wichtiger Schritt zur Realisierung dieses Zürcher Prestigeprojekts gemacht worden. Dementsprechend prominent war die Gästeliste: David Chipperfield, die Stadtpräsidentin Corina Mauch, Martin Zollinger, Präsident der Stiftung Zürcher Kunsthaus, und Christoph Becker, der das Kunsthaus als Direktor leitet, trugen ihre Gedanken und Wünsche für den Neubau vor. Auch Ausschnitte ihrer Reden wurden in die Schatulle aufgenommen. Schließlich soll dem Bau später vor allem ein kultureller Geist und nicht nur Technokratie innewohnen. (sj)
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Toni | 09.11.2016 15:43 Uhr... ein paar Fragen
Wie passen hier Form und Inhalt zusammen? Ist das der Ausdruck einer freien Gesellschaft, von Diskurs und Reflexion?