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07.02.2019

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Wohntürme für Hoxton

Chipperfield und Karakusevic Carson Architects in London


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So geht Verdichtung in Ostlondon: Der Bezirk Hackney hat mit geplanten 2.500 neuen Wohnungen für die kommenden zehn Jahre ein ehrgeiziges Programm aufgestellt. In diesem Zusammenhang steht die Umgestaltung des sogenannten Colville Estates im Stadtteil Hoxton, einer kommunalen Wohnanlage aus den 1950er Jahren. Die 432 bestehenden Wohnungen sollen laut Bezirk durch über 900 neue Wohneinheiten ersetzt werden.

Karakusevic Carson Architects (London) hatten hierfür bereits 2010 einen Masterplan erarbeitet. Dieser sieht unter anderem den Bau von zwei Wohntürmen vor, deren Verkauf die Weiterentwicklung der Anlage und den Bau neuer, bezahlbarer Wohnungen finanzieren soll. Gemeinsam mit dem Londoner Büro von David Chipperfield Architects hatten Karakusevic Carson 2012 einen Wettbewerb für die beiden Türme gewonnen – die nun fertiggestellt sind.

Auf dem unregelmäßigen Grundstück haben die beiden Büros zwei sechseckige Gebäude mit 16 beziehungsweise 20 Stockwerken, 19.000 Quadratmetern Nutzfläche und insgesamt 198 Wohnungen errichten lassen. Die Türme sind so positioniert, dass sie einerseits optimale Lichtverhältnisse für die Wohnungen bieten und andererseits eine Art Tor zwischen dem Colville-Wohnkomplex und dem angrenzenden Shoreditch Park bilden. Die Fassaden bestehen aus 900.000 handgefertigten Ziegeln gleicher Größe: Rottöne dominierem im Ostturm, blaugraue Ziegel im Westturm.

Die Wohnungen sind konzentrisch um den Erschließungskern angeordnet, Wohn- und Schlafräume erhalten somit maximale Fensterfläche. Die Stahlbetonkonstruktion verzichtet auf Fassadenstützen und bietet somit maximalen Ausblick für die über Eck gelegenen Räume. Pro Etage gibt es sechs Apartments mit ein bis zwei Zimmern. In beiden Penthouseetagen ganz oben gibt es jeweils drei Wohnungen und großzügige Dachterrassen. Im ziegelüberwölbten, fünf Meter hohen Erdgeschoss ist Platz für Lobby und Café sowie für die Zufahrt zur Tiefgarage. Die großflächige Verglasung soll den Umgang für die Nachbarschaft einsehbar und auch nutzbar machen. (fm)

Fotos: Simon Menges, Ioana Marinescu, Peter Landers


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

12

a_C | 12.02.2019 14:46 Uhr

Gut, aber nicht perfekt.

Durchaus ein Beitrag, der das Thema 'Wohnhochhäuser' bereichert. Aber...

1. In meinen Augen ist grundsätzlich zu wenig Variation in den Grundrissen. Etwas mehr als 1-2 EW + 2-3 EW hätte es schon sein dürfen.

2. Der Wohnbereich inkl. Kochen und Essen kommt mir etwas klein geraten vor, insbesondere für die größere Wohnvariante.

3. Ich persönlich hätte überhaupt keine Lust in so einem Gebäude zu "verschwinden". Käme mir vor wie entkoppelt von meiner Umgebung...

4. Umgekehrt wird (auch) ein Schuh draus: Ich behaupte, diese Typologie ist toxisch für ein Quartier. Man nenne mir bitte ein Beispiel von einer gelungenen Integration derart hoher Wohnhäuser in seine urbane Umgebung.

5. Korrekt - Nr. 3 und 4 haben nichts mit diesen konkreten Gebäuden zu tun...

11

Moppelhuhn | 08.02.2019 14:32 Uhr

Von den Fluchtwegen her ...

... wäre der gleiche Grundriß auch in Deutschland möglich. Bis 60 m reicht ein Sicherheitstreppenhaus. Mit drei zusätzlichen Türen pro Geschoß könnte man von dem gemeinsamen Vorraum von Feuerwehraufzug und Sicherheitstreppenraum drei kleine Flure abtrennen, die jeweils zwei Wohnungen erschließen, und schon hätte man in Verbindung mit Druckbelüftung des Treppenhauses eine deutschen Anforderungen genügende Sicherheitskaskade (Treppenraum - Vorraum - Flur - Nutzungseinheit).

Ob in England eine Druckbelüftung erforderlich ist, weiß ich nicht (ich glaub bei innenliegenden, nicht aber bei außenliegenden Treppenhäusern), aber es reicht ein Flur als "Schleuse" zwischen Treppenhaus und Wohnungen aus. Lösungen mit einem Treppenhaus sind bei Wohngebäuden ohne Höhenbegrenzung zulässig. Allerdings müssen dort alle Wohngebäude von mehr als 30 m Höhe gesprinklert werden.

10

Marc Laugier | 08.02.2019 12:22 Uhr

Warmer Abriss oder einfach nur verjagt?

„So geht Verdichtung in Ostlondon: Der Bezirk Hackney hat mit geplanten 2.500 neuen Wohnungen für die kommenden zehn Jahre ein ehrgeiziges Programm aufgestellt.“

Verdrängung passt hier als Begriff aber besser als Verdichtung: Für die bisherige Community in Hackney wird eine der 900 neuen Wohneinheiten sicher unerschwinglich bleiben. Und wo sollen die Menschen bleiben, die bisher in den Colville Estates aus den 1950er Jahren gelebt haben? Ein für die Investoren sicher praktisches Feuer wie in den Grenfell-Towers gab es ja nicht...

9

Claus | 08.02.2019 12:07 Uhr

Fluchtwege und Bäder

Ein sehr schönes Projekt. Nicht langweilig aber auch nicht aufdringlich, ich würde gerne dort wohnen.

Aber eine Sache würde mir schon Unbehagen erzeugen: Zwei Hochhäuser mit jeweils nur einem Treppenhaus?

@Santa Maria (#1)
Wir planen durchaus zwei Bäder für ein Schlafzimmer. Eins für jede Hälfte des Paares. Zwei Bäder für eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern finde ich vollkommen angemessen.

8

anderer hans | 08.02.2019 11:38 Uhr

sehr gutes Projekt

Es wäre schön, dazu auch das Untergeschoss zu sehen.

7

Matthias Warkus | 08.02.2019 11:15 Uhr

45 Grad

Sind da wirklich Klinker auf Gehrung gesägt und wieder zusammengeklebt worden? Macht man das öfters?

6

wiesengrund | 08.02.2019 11:07 Uhr

Wohntürme für Hoxton

Im Grundriss sind auch wunderbare Künstlerwohnungen zu finden - mit astreinem Nordlicht.

5

Hans | 08.02.2019 10:28 Uhr

Verzicht auf Fassadenstützen

Den Verzicht auf Fassadenstützen kann ich nicht erkennen, siehe Grundrisse. Sie stehen halt nicht an den Gebäudeecken, aber schon in der Fassade...
Schönes Projekt.

4

Reto | 08.02.2019 10:10 Uhr

gut und schön

Gefällt mir gut! Zeitlose Gestaltung, die man auch in Jahrzehnten noch gut erträgt und vermutlich gut altern wird. Fassaden haben Struktur, Tiefe und Qualität - eins der schönsten europäischen Wohn-Hochhausprojekte in letzter Zeit finde ich. Einziger Kritikpunkt: die "verklinkerten Decken" in den Loggien. Im gewölbeartigen EG ist das OK, aber bei rein horizontalen Decken sieht das für mich immer etwas "ungesund" aus.

3

Garagist | 08.02.2019 08:40 Uhr

# Garagier

Auch mir geht das Herz auf

2

ixamotto | 07.02.2019 18:30 Uhr

erdgeschoss

wunderbare eg-zone. ein traum für jeden garagier!

1

Santa Maria | 07.02.2019 17:05 Uhr

3-Zimmer-Wohnung

Gelungenes Projekt in dem ich gerne wohnen würde!

Aber bitte klärt mich auf: Sieht die 3-Zimmerwohnung vor, dass dort zwei wohlhabene Pärchen einziehen und sich die Wohnung teilen um es sich leisten zu können? Meint: Sind die zwei (vermutlich hochwertigen) Bäder nicht etwas viel?

 
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Das Colville Estate in Hoxton wurde um zwei Wohntürme ergänzt.

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Edle Tiefgarageneinfahrt im östlichen der beiden Türme

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Die Wohnungen werden verkauft, um den Bau bezahlbarer Mietwohnungen zu finanzieren.

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Stützenfreie Ecken bieten maximalen Ausblick.

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