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08.05.2012

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Biennale-Vorschau

Chipperfield stellt in Berlin Teilnehmer vor


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Mitte Januar gab David Chipperfield als Direktor der 13. Architektur Biennale Venedig sein Thema bekannt: „Common Grounds“ (siehe BauNetz-Meldung vom 18. 1. 2012).

Heute verkündete Chipperfield (zusammen mit dem Biennale-Präsidenten Paolo Baratta) nach Stationen in Rom, London und Paris in Berlin die Teilnehmer der großen Architektur-Schau, die – parallel zu den Präsentationen der Länderpavillons – im Arsenale und im ehemaligen italienischen Pavillon in den Giardini zu sehen sein wird.

Das Ausstellen von Architektur, was schwerer sei, als sich als Architekt darzustellen, stehe im Fokus, nicht die Präsentation von Architektenpersönlichkeiten, so Chipperfield. Er spricht von einer intellektuellen und einer physisch-szenografischen Ebene, auf denen die Ausstellung aufbauen wird.

Bei der Auswahl der Beteiligten spielten gemeinsam entwickelte Ideen eine größere Rolle als solche von „Einzelkämpfern“. Zunächst wurde eine überschaubare Gruppe von rund 20 Architekten und Künstlern aufgefordert, Vorschläge und Gedanken beizusteuern, die wiederum zu weiteren Einladungen führten. Alle Beteiligten sollten Projekte einbringen, die den Dialog beinhalten: zur Architektur und ihrem Einfluss und ihrer Zugehörigkeit, ihrer Geschichte und Sprache, der Architektur im Kontext zur Stadt und Kultur. Das selbstverständliche Gespräch, das in jeder Bar in Madrid möglich sei, möchte Chipperfield nach Venedig bringen.

Die letztendliche Auswahl überwiegend neuer Arbeiten zeigt – keine Überraschung bei diesem Ansatz –, wie facettenreich Architekturhaltungen und „-produkte“ sind.  Chipperfield möchte durch die übergreifende Ausstellung die gemeinsame Plattform oder auch das Zueinanderfinden (womit man „Common Grounds“ übersetzen könnte) der Unterschiede unterstreichen.

Die umfangreiche Liste der ausgewählten Teilnehmer spiegelt das: Dort befinden sich so illustre Namen wie Norman Foster und Zaha Hadid, stillere Pritzer-Preis-Träger wie Edouardo Souto de Moura und Rafael Moneo (trotz Anfrage nicht Wang Shu, der Preisträger 2012), Künstler wie Thomas Struth und Peter Fischli sowie der kürzlich verstorbene David Weiss, Repräsentanten wichtiger Architektur-Institutionen wie Vittorio Magnago Lampugnani und Philipp Oswalt sowie Kunst- und Architekturhistoriker wie Kenneth Frampton und Wolfgang Wolters.

Die Niederlande schicken prominente Vertreter wie OMA und MVRDV, die Schweiz ist mit den Büros Herzog & de Meuron, Diener & Diener und Gigon Guyer dabei, Deutschland mit Hild und K, Kuehn Malvezzi und Hans Kollhoff. Sanaa ist wieder präsent, nachdem Kazuyo Sejima 2010 die Rolle Chipperfields innehatte. Und Luigi Snozzi inmitten der auffallend vielen europäischen Vertreter dürfte stellvertretend für die behutsame Haltung des diesjährigen Direktors gegenüber der Architektur und ihrer Geschichte und einen „europäischen Blick“ stehen.

Im Rahmen der heutigen Vorschau auf das, was die Biennale-Pilger von 29. August bis 25. November 2012 in Venedig erwartet, stellte auch der Generalkommissar des Deutschen Pavillons, Muck Petzet, kurz sein Konzept mit dem Titel „Reduce, Reuse, Recycle“ vor. Mehr dazu in der BauNetzWoche am Freitag.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

astac | 09.05.2012 12:32 Uhr

Biennale

wow! Eine echte Formel 1-Biennale. Die nächste könnte in Dubai oder Peking stattfinden.
Die "Formalisten" drehen ewig ihre Runden auf Common Grounds und wir machen einfach weiter.

1

Architekt | 08.05.2012 18:17 Uhr

wen wunderts?

Schade, dass die ewig gleichen auf die Biennale eingeladen sind. Die, deren Bauten schon seit Jahrzehnten in den Glanzmagazinen der allgemeinen Öffentlichkeit bereits bekannt sind.
Wo bleiben hier aktuelle Themen der Architektur und gebauten Umwelt? Junge, vielleicht auch unbekannte Gesichter könnten sicher interessantere Beiträge liefern als diese "Leistungsschau" ewig berühmter Architekten, für die die Biennale nur zur weiteren Akquise von Großaufträgen dienen wird.

 
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