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10.07.2009

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Zwischen Brownstones

Chipperfield-Reihenhaus in Berlin fertig


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Wer dort zwei, drei Jahre nicht mehr war, hätte erhebliche Schwierigkeiten, sich zu orientieren: Ein ganzes Stadtquartier ist auf der einstigen Brachfläche des Friedrichswerder in Berlin-Mitte direkt neben dem Außenministerium hinzugekommen, zwischen Werderstraße und Leipziger Straße, Oberwall-, Niederwall- und Kurstraße – engstens bebaut mit schmalen, aber hohen städtischen Reihenhäusern. Nach dem Willen des ehemaligen Senatsbaudirektors Hans Stimmann sollen hier „neue Urbaniten“ einziehen; erfolgreiche Menschen, die innerstädtisch wohnen und dennoch auf den Typus des eigenen (Reihen-) Hauses und den eigenen (wenn auch sehr schmalen) Garten nicht verzichten wollen. Dass diese Häuser für Normalverdiener-Familien dennoch unerschwinglich sind – und im übrigen auch etwas zu groß –, wird dabei gern übersehen. 

Architektonisch hat sich hier eine Art Zoo angesiedelt; jeder Bauherr und Architekt  versucht mit seiner Sechs-Meter-Fünfzig-Fassade, den Nachbarn auszustechen. Für viele Häuser ist das stilistische Vorbild die (gemäßigte) Moderne, aber auch Brownstones nach englischem oder amerikanischem Muster gibt es hier. Den Vogel abgeschossen hat Hans Kollhoff, dessen Säulen-und-Giebel-Fassade aussieht, als habe eine Schülerzeichnung ein klassizistisches Häuschenschema karikieren wollen.

Wohltuend dagegen der schnörkellose Entwurf von David Chipperfield direkt nebenan. Das Büro Chipperfield vermeldete heute die Fertigstellung des Reihenhauses Oberwallstrasse 10. Es erläutert: „Innerhalb der typologisch bedingten engen Grenzen einer schmalen und tiefen Parzelle gewinnt das Haus über Raumhöhen Großzügigkeit. Tageslicht und Raum sind wichtiger als Flächenoptimierung und Flexibilität.
Die für ein Townhouse ungewöhnliche Lage der Treppe an der Fassade unterstreicht die Bedeutung der Vertikalen für den Entwurf. Materiell eher passiv, entwickelt die Fassade durch die Komposition stehender Quader mit verglaster Stirnseite Tiefe und eine gewisse skulpturale Qualität.  Das Haus wird als hochwertiges Einfamilienhaus mit Atelier genutzt.“


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

Urbanit | 19.09.2009 20:21 Uhr

Townhouse o-10

Na, jedenfalls wohnt es sich gut darin ...

12

solong | 03.08.2009 12:10 Uhr

jörg kempf

alles in einem - weil alles zusammen gehört ....

11

Jörg Kempf | 21.07.2009 09:45 Uhr

Ach Solong...

was wollen Sie eigentlich sein: Architekt, Gärtner oder Sozialarbeiter?

10

solong | 15.07.2009 08:53 Uhr

na endlich herr kempf

hatte ihre bissigen komentare schon vermisst, da gibt es nichts zu verzeihen - denn ich habe unter- anderem auch gut 15 jahre in berlin gelebt und gearbeitet ... und kenne auch diese situation ... trotzdem wäre ein baum im bereich der terrasse möglich und lebenswert ... ich vermisse hier natürlich auch keine möbelier- ung ... die schmalen und hohen raumpro- portionen haben wenig behütendes ... was sich wohl jeder mensch irgendwo wünscht ... damit schliesse ich glasfronten nicht aus !! ... es geht um raumwirkungen .... architektur nicht nur für schöne bildchen ...

9

Jörg Kempf | 13.07.2009 15:17 Uhr

wieder mal @ solong

...ich wusste garnicht, dass Architektur gemeinhin "lebt"...oder wie soll man die Bemerkung "schön leblos" verstehen? Sind nun mal "Baustellenfotos" bevor die Auftraggeber eingezogen sind. (Die haben ja verständlicherweise auch keine Lust darauf, dass ihre Einrichtung und ihr Privatleben durchs Internet geistert. Dafür müssten Sie als Architekt, der sich immer wieder so vollmundig für "Die Menschen" einsetzt, doch Verständnis haben;-)
Und von wegen Grün im Außenraum: Da sie offensichtlich kein Berliner sind, verzeihe ich Ihnen diese Bemerkung. Die Townhouses am Friedrichswerder sind nicht eben üppig mit privatem Außenraum ausgestattet, um´s höflich auszudrücken. Und die Grundstücke sind außerdem immer noch zum Teil Baustelle.
Und Sie können sich wirklich nicht vorstellen, in einem solchen - trotz der "Enge" und Dichte in der städtischen Parzelle- intimen und dabei luftig-großzügigen Raum" zu wohnen? Schade eigentlich.

P.S. Bei dem 2. Kommentar habe ich schon wieder ein Déjà-vu....:-D

8

solong | 13.07.2009 08:11 Uhr

reden wir über architektur

das mit der objektiven berichterstattung ist natürlich immer schwer ... versuchen sollte man es schon ... was gibt es zur architektur zu sagen ... schön weiss ... schön leblos ... ich vermisse ganz klar das grün im aussenraum ... eher für eine galerie geeignet als zum leben....

7

dennis | 12.07.2009 17:08 Uhr

@alle

Ich find Chipperield jetzt nicht so weit weg von kollhoff.
das reihenhaus ist maximal guter durchschnitt. viele junge weniger gut durch die "fachpresse" promotete büros bekommen das jeden tag überall in deutschland, europa usw. hin.

6

howard roarke | 11.07.2009 23:28 Uhr

@ kommentar 2

Du versuchst mit Deinem Kommentar doch selber zu polarisieren !
Die meisten Leser sind froh über den ehrlichen Ausdruck des offensichtlichen ! Die grosse Mehrheit erwartet übrigens so etwas vom (auch deshalb) preisgekürten BauNetz.
Man darf nicht vergessen, dass so ein Querulant auch einen Lehrstuhl missbraucht ! (Polarisieren macht eben auch spass, gib´s doch zu :-)

5

Lukas | 11.07.2009 21:03 Uhr

kollhoff

eine der wohnungen von kollhoff ist unter
http://www.immobilienscout24.de/49540551;jsessionid=616C91B8EDAE07F01A6C76D6DAABC36C.worker1?donotLog=t&style=is24&is24EC=IS24&navigationbarurl= noch zu haben. wer lust hat, kann sich für die schlappe kaltmiete von 3.640,00 EUR (zzgl. nebenkosten) eine 177 qm vier zimmer wohnung mieten.

4

Joern | 10.07.2009 16:55 Uhr

Fassade?

Irgendwie scheint mir die Strassenfassade abhanden gekommen zu sein.... :-)

3

RLI | 10.07.2009 16:52 Uhr

Reihenhaus Berlin

...weiße Folter Teil2...

2

Baunetz - Redaktion oder Sekte? | 10.07.2009 16:48 Uhr

Unterstes Niveau der Redaktion

Baunetz-Redaktion hat selber mittlerweile ein Schulzeitungsniveau - indem die braven und geliebten gehätschelt werden - die ungeliebten und bösen, in dem Fall Kollhoff lächerlich gemacht werden.
Liebe Redaktion, bisher hattet ihr euren übelsten Populismus in der Rubrik - Kommentar der Redaktion - , zu Recht, untergebracht. Eine Entschuldigung für diese abartige Entgleisung Herrn Kollhoff gegenüber, egal wie man zu seiner Architektur steht, ist angebracht.
Gehts hier noch um Information - oder um Propaganda? Seit ihr noch eine Redaktion oder eine Sekte??
Warum gegen Kollhoff schießen und dabei wirklich üble Auswüchse der Stadthäuser in der Niederwallstraße auslassen?

1

einhamburgerjung | 10.07.2009 16:47 Uhr

Berliner Architekturen

Thank you David!

 
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