Die Cité Internationale Universitaire de Paris, jene beeindruckende Bauausstellung des 20. Jahrhunderts, die zufälligerweise auch als Studentenstadt dient, weist bis heute eine große Lücke hinsichtlich der hier vertretenen Länder auf: Mit China fehlt nämlich bisher das bevölkerungsreichste Land der Erde. Das soll sich nun jedoch Dank eines Neubaus der China Foundation ändern, der schon bald dort entstehen soll.
Durchsetzen konnte sich im Wettbewerb für den Neubau passenderweise ein chinesisch-französisches Team aus den beiden Büros CAAU Coldefy & Associates (Paris) und Atelier FCJZ (Shanghai). Letzteres gehörte 1993 zu den ersten unabhängigen Architekturbüros des Landes. Für die Cité planen die Architekten nach eigener Aussage eine Kreuzung aus einem traditionellen südostchinesischen Tulou-Haus und einem typischen Pariser Haussmann-Block.
Was damit gemeint ist, zeigt der Schnitt des Projekts: Die straff organsierte äußere Hülle des Gebäudes wird im Inneren zu einem komplexen Hofraum, der mit Brücken und Terrassen zum Aufenthalt einlädt. Über dreihundert Zimmer werden den Studenten in der China Foundation in Zukunft zur Verfügung stehen, plus der für die Gebäude der Cité üblichen öffentlichen und halböffentlichen Einrichtungen.
Mit Finesse reagieren CAAU und FCJZ dabei auf die eigentliche Herausforderung der Projekts: Die schwierige Lage am Rand der Cité zwischen einem Sportplatz und dem Boulevard Périphérique. Nach Norden, zur vielbefahrenen Schnellstraße hin, wölben sich die Zimmer nach außen zur einer erkerartigen Lösung mit großem Schreibtisch, Richtung Süden bekommen die Studenten kleine Balkone. Die Möbel sind dabei modular und beweglich geplant, um verschiedene individuelle und auch kollektive Nutzungen zu erlauben.
Die Eröffnung der Neubaus ist schon für 2019 geplant, rechtzeitig zum siebzigjährigen Jubiläum der Volksrepublik. In nächster Nachbarschaft wird sich zudem in naher Zukunft noch eine weitere Lücke schließen, wenn auch Südkorea hier ein eigenes Haus errichtet. (sb)
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...... .......... | 02.08.2017 15:37 UhrPeripherique
Was soll die krampfhafte Referenzsuche, die doch in diesem Fall überhaupt nichts bringt. Wer an der Peripherique wohnt hat Pech gehabt. die Leute am Sportplatz haben Glück. Man verstellt den Laubengang mit einem Klo was der kommunikativen Treppenorgie auch nicht zuträglich ist, die sicherlich aus Kosten- oder statischen Gründen so nicht kommen wird.