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17.09.2003
Von Zhejiang nach Berlin
Chen Kuen Lee ist gestorben
Der Berliner Architekt Chen Kuen Lee ist am 14. 9. 2003 im Alter von 88 Jahren in Berlin gestorben. Der in der chinesischen Provinz Zhejiang geborene Lee kam schon im Alter von 16 Jahren nach Berlin. Der Schüler Hans Scharouns war Ende der 50er Jahre als Villenarchitekt in Süddeutschland bekannt geworden.
Lee hat zeitlebens in Häusern gelebt, die er selbst gebaut hat - zuletzt im Märkischen Viertel in in Berlin-Reinickendorf. Seine Wohnhochhäuser am Nordwestrand des Märkischen Viertels haben unregelmäßige Grundrisse.
Georg Heinrichs, der ebenfalls dort gebaut hat, erinnert sich an Lees „Scherz“, sein Haus grau anzustreichen. „Wir waren an den Farbkanon rot, grün, blau, orange und rot gebunden. Aber Lees Grau mit dem Gelb der Sonne wirkte elegant.“ Lee sei einer der interessantesten Architekten dieses Abschnitts: „Er hat naturbezogen und mit chinesischem Einschlag - viel Holz - gebaut.“ Architektenkammer-Präsident Jörn-Peter Schmidt-Thomsen erinnert sich an ein chinesisches Restaurant am Kurfürstendamm, das später für einen Erweiterungsbau der Komödie abgerissen wurde: „Ich schätzte die naturbelassene Atmosphäre, die Lees Architektur vermittelte.“ Lee, so Heinrichs, sei geistreich und witzig gewesen. „Es zeigt seine Größe, dass er die von ihm gebauten Häusern auch bewohnt hat.“
Lee übergab sein Archiv zu Lebzeiten der Berliner Akademie der Künste. Er starb verarmt.
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