Gleiches Büro, gleicher Bauherr, anderer Ort: Im Frühjahr 2015 bauten DATA architectes ein Spielcasino auf der grünen Wiese in der Champagne, jetzt stellte das in Paris und Lyon ansässige Büro ein weiteres Projekt für Casino JOA fertig. In La-Seyne-sur-Mer bei Toulon können künftig Zocker mit Blick auf den städtischen Hafen ihrem Lieblingshobby nachgehen. Bei einer Nutzfläche von 5.000 Quadratmetern wird das Angebot durch mehrere Restaurants, eine Disco und ein Theater ergänzt.
Auch wenn das Programm nach Las Vegas klingt, die Architektur kann sich sehen lassen – und das Raumprogramm spiegelt sich in der Fassade wider. So ist etwa das Theater als monolithischer Baukörper aus Mineralbeton erkennbar, während sich der Casinobereich hinter einem gefalteten, visuell durchlässigen Stahlblech verbirgt. Diese Hauptzone ist das prägende Element des Komplexes, als 106 Meter langer Riegel scheint die Fachwerkkonstruktion über dem Erdboden zu schweben.
Mit ihrem Entwurf wollen die Architekten an den Geist der umliegenden Werften mit ihren Docks und Lagerhallen anknüpfen, die sich derzeit in einem Transformationsprozess befinden – nach dem Willen der Stadt soll hier ein kultur-touristisches Zentrum entstehen. Ob ein Casino hierzu produktiv beiträgt? Von weitem soll der Komplex immerhin einem alten, festverankerten Schiff ähneln, wie es die Architekten beschreiben.
Fotos: Javier Callejas
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