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18.07.2011
Bodenständige Bank
Caruso St John gewinnen in Bremen
7
Andreas | 24.07.2011 17:05 UhrChance vertan
Als Bremer "Laie" auf dem Gebiet der Architektur frage ich mich schon, wie die Entscheidung für diesen Entwurf zustande gekommen ist.
Die in der Kundenhalle ausgestellten Alternative demonstrieren größtenteils hanseatische Weltoffenheit, geprägt von gelungener Einbettung in das städtebauliche Ensemble am Bremer Domshof. Dieser Entwurf schreit nahezu nach "kurios altbacken" und dem morbiden Charme einer "Bahnhofshalle aus dem letzten Jahrhundert".
Vertan, vertan, schade für ein Unternehmen wie die Landesbank und eine einmalige Chance in dieser Lage.
Andreas
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Müller M. | 22.07.2011 10:06 UhrBremer Landesbank
Ich stimme mit Herrn Siever völlig überein.
Ich finde es zum einen bedauerlich, dass die Dachstruktur aufgegeben wird, viel unpassender jedoch die Massstäblichkeit des Innenhofes.
Sicherlich garantiert er eine gute Belichtung der Büros, sprengt jedoch den städtebaulichen Masstab und die vorhandene Körnung der Nachbarbebauung.
Bedauerlich finde ich auch, wie verschlossen sich die Bremer Landesbank als reiner Verwaltungsbau im Erdgeschoss an dem belebten Domshof zeigt. Hier hätte etwas mehr Öffentlichkeit durch Gastronomie oder Läden sehr wohl getan. Die Eingangshalle erinnert insbesondere durch die dargestellte Holzmöblierung an eine Bahnhofshalle aus dem letzten Jahrhundert .
5
Ina Malinowski | 19.07.2011 11:14 UhrDachlandschaft historischer Gebäudeteil
Leiber Herr Siever,
ich darf Ihnen versichern, dass die Dachlandschaft über dem Gebäudeteil mit der denkmalgeschützen Fassade überarbeitet wird. Darüber war sich die Jury einig, und zwar einstimmig (sowohl Denkmalpfleger als auch Bauherrin) Diese und weitere Empfehlungen/Auflagen fließen in das Briefing für die Machbarkeitsstudie ein, die in diesen Tagen beauftragt wird. Herzliche Grüße aus der Bremer Landesbank, Ina Malinowski, Pressesprecherin
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Bücherwurm | 18.07.2011 19:06 UhrFür die einen ist es bodenständig ...
... für die anderen vintage ... und für andere einfach kurrios altbacken.
3
Frank Siever | 18.07.2011 17:58 UhrNeubau Bremen von Caruso St John
Leider wurde in Ihrem Beitrag nicht erwähnt, dass für die Aufstockung des aus der Gründerzeit stammenden Bestandsbau die vorhandene - d.h. intakte - Dachlandschaft aufgegeben werden muss. Für den Ersatzbau ist dieses zu verkraften, da er ein noch schlechteren Vorgängerbau ersetzt, aber der Umgang mit dem historisch älteren Bestandsgebäude ist hier mehr als zweifelhaft. In anderen Städten beginnt langsam eine Rückkehr von der "Klötzchenarchitektur" einzusetzen (zumindest im Altstadtbereich), in Bremen ist man da anscheinend noch nicht so weit. Wenn man ganz ehrlich ist: hier wurde lediglich dem Wunsch des Bauherrn nach maximaler städtebaulicher Verdichtung Rechnung getragen, weshalb die Entwürfe sich auch alle sehr ähneln. O.K., ein bisschen Fassadengestaltung durfte es dann am Rande auch noch sein. Und nun sind alle zufrieden!? Nein, nicht alle...
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space_invader | 18.07.2011 16:33 UhrUNabstrakt
gerade in seiner angeblichen "bodenständigkeit" und der regelrecht verzierten fassade ist dieser bau eigentlich: völig unbodenständig!
für deutsche dogmen-raster-fetischisten-architekten ja fast unerhört.
ich find´s großartig! endlich wieder architektur, die mehr kann als nur 90grad und abstraktion!
1
jakob | 18.07.2011 15:47 Uhrbeglückwünscht
glückwunsch nach london und bremen!
ein wunderbar sensibler entwurf, der bei der gewohnt hohen ausführungsqualität von caruso st john eine echte bereicherung für den domhof zu werden verspricht!
nicht nur das an dieser stelle verdient pompöse und zugleich zutiefst hanseatische eingangsportal -das sich im inneren in eine virtuose raumfigur umwandelt- zeigt hier das können der engländer.
die 2.- und drittplatzierten arbeiten fallen dagegen deutlich ab. sie lassen das ortsspezifische vermissen und sind treffendes anschauungsmaterial dessen, was grade en vogue und doch nur 0815-architektur ist. gottseidank hat sich einmal wirklich der beste entwurf durchgesetzt.
weiter so!
8
@andreas | 25.07.2011 19:18 Uhrcontra
ich sehe es genau anders!
endlich mal die richtige wahl. die anderen entwürfe zeigen uninspiriertheit pur.
der caruso-entwurf hingegen ist eine wirklich originelle und gute lösung- und wie jede gute architektur wird das immer auch assoziationen wach rufen- hier eben auch an den backstein-expressionismus norddeutschlands, an die ehrwürdige athmosphäre alter schalterhallen etc., und das ganze, ohne zu verkitschen.
meiner meinung nach großartig. modern, aber vieldeutig.
die fassade ist obendrein so komplex aufgebaut, dass man sie auf den renderings garnicht voll begreifen kann. das wird in echt eine ziemliche wucht.
altbacken ist da für mich nichts dabei.
ps: dieser dudler-entwurf, den finde ich da schon eher altbacken- vor 10 jahren war das noch neu, heute eher nur noch fad. und sonst kriegt dudler auch das masse-fenster-verhältnis eleganter hin- da war wohl ein schlechter praktikant am werk!