Der Villa Wiesental an der Rosenbergstraße in St. Gallen aus dem Jahr 1878 droht der Abriss. Ein eingeladener Wettbewerb für das Grundstück unter acht Büros „aus der Schweizer Topliga“ (Investor) endete mit dem (einzigen) Preis für die Züricher Niederlassung von Caruso St John. Die Briten gewannen mit dem Projekt „Stadtkrone“. Die Jury ist der Ansicht, dass die gefundene „hochwertige Lösung“ (Investor) einen Abbruch der „schönen, aber baufälligen Villa“ rechtfertige. Der Verein „Pro Villa Wiesental“ hingegen spricht von St. Gallen als „Spekulantenstadt“, wenn der Entwurf realisiert und die Villa abgerissen wird.
An dem Wettbewerb hatten außerdem noch Baumschlager Eberle St. Gallen, Buchner Bründler, Burkhalter Sumi Architekten, Annette Gigon / Mike Guyer, Morger + Dettli Architekten, Staufer & Hasler Architekten und Thomas K. Keller teilgenommen. Einige Teilnehmer hatten den Erhalt der Villa vorgeschlagen und daneben ein Hochhaus entworfen. Diese Arbeiten wurden von der Jury jedoch ausgesondert: „Die Vorschläge, bei welchen zur erhaltenen Villa Wiesental einen Neubau gestellt wird, schaffen für die städtebaulich und freiräumlich schwierige Situation keine Klärung oder überzeugende Lösung.“
Nach Meinung der Jury wurde statt dessen dem Projekt „Stadtkrone“ „die eindeutig höchste städtebauliche und architektonische Qualität“ zugebilligt: „Die Arbeit besticht mit einer auf vielen Ebenen sensiblen, durchdachten und professionell durchgearbeiteten Lösung. Mit diesem ‚Versprechen‘ wird den Verfassern die weitere Bearbeitung hin zu einem bewilligungsfähigen Bauprojekt zugetraut. Der Umgang mit der sich ergebenden enormen Bautiefe gipfelt im Projekt Stadtkrone in einer städtebaulich wie architektonisch beeindruckenden Lösung für ein, wie die Verfasser es nennen, metropolitanes Gebäude.“
Eine Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ist noch bis 24. Oktober Mo-Mi 16-19 Uhr im Hauptpostamt des Kantons St. Gallen, Ausstellungsraum (1. Obergeschoss, Südseite), Bahnhofsplatz 5, 9000 St. Gallen, zu sehen.
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Mario Mertens | 23.10.2012 16:04 UhrSchweiz
Neues Lüftchen? also was zumindest in den Wettbewerben an grauen Lochfassaden in den letzen 2-3 jahren allein in Zürich gewonnen hat.
''Ein eingeladener Wettbewerb für das Grundstück unter acht Büros aus der Schweizer Topliga ''
Auch traurig, das Wort Liga passt leider nicht, denn in einer Liga haben auch junge Talente die Chance aufzusteigen bzw die Chance ersteinmal in die Liga zu kommen, das ist in Deutschland und offensichtlich auch in der Schweiz gar nicht moeglich und auch nicht gewollt. Geklünkel sagen die einen, Juristen nennen das unerlaubte Absprachen, böse Zungen nennen es ganz offen beim Namen z.B Baukartell Berlin oder Hamburg.