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17.02.2014

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Ziegelgebirge in Westminster

Campusneubau für LSE in London fertig


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Dieses Gebäude auf einem engen Innenstadtgrundstück erinnert an die expressiven Betongebirge eines Gottfried Böhm aus den sechziger Jahren. Doch der Neubau für das Saw Swee Hock Student Centre der London School of Economics (LSE) im Stadtteil Westminster ist aus Ziegeln gebaut. Die irischen Architekten O’Donnell+Tuomey Architects aus Dublin hatten schlicht den Auftrag, „das beste Studentenzentrum des Vereinigten Königreichs“ zu errichten. Das Gebäude enthält alles, was Studenten auf dem Campus brauchen könnten – darunter Bühne, Kneipe, Lerncafé, Turnhalle und sogar ein Tanzstudio.

Das Grundstück liegt in einem geschützten Gebiet mit strengen Auflagen für die Baulinien eines Neubaus, die von den städtischen Behörden streng überwacht werden. Doch die Behörden unterstützten von vornherein die Ambitionen, hier einen zeitgenössischen Entwurf umzusetzen. Die Planer hatten sich außerdem vertraglich verpflichtet, für eine hohe handwerkliche Ausführungsqualität zu sorgen.

Das Grundstück ist ein Dreh- und Angelpunkt schmaler Straßen, wie sie den City-Campus der LSE charakterisieren. In die Ziegelhaut der „facettierten“ Fassade sind entlang von Knicklinien verglaste Öffnungen ausgeschnitten, die den Blick rahmen und Sichtverbindungen von der Straßenecke ins Innere zu ermöglichen sollen. Die Ziegel sind stellenweise zu Mustern mit offenen Zwischenräumen vermauert, so dass Tageslicht eindringen kann „und das Haus im Dunkeln glüht wie eine Gitterlaterne“, so die poetische Beschreibung der Architekten.

Der Gebäudeentwurf soll den Charakter eines zeitgenössischen Studentenzentrums verkörpern. Das unregelmäßig geformte Grundstück gab den Anstoß zu einem „lebendigen Arrangement von ebenfalls unregelmäßig geformten Geschossdeckenplatten“, so die Architekten. „Der Raum fließt frei in Grund- und Aufriss, während Treppen ihren Lauf ändern, um Treffpunkte in jedem Geschoss anzubieten. Das Gebäude hat die robuste Anpassungsfähigkeit eines bewohnten Lagerhauses.“

Fotos: Dennis Gilbert/VIEW


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

maren Berlin | 21.02.2014 10:44 Uhr

Kritik

ich teile das Lob meiner Vorschreiber nicht,

städtebaulich ist das eine Katastrophe,
und auch formal ist der Körper für sich nicht gelungen,
solche Formen in diesem Maßstab sind nur im Model in den Griff zu bekommen,
real funktioniert das dann nicht mehr, denn der Mensch wächst ja nicht mit
oder sieht das Gebäude nicht aus 1000m Entfernung,
da hat Mies die Großform schon besser behandelt

3

willi weint nimmer | 17.02.2014 18:35 Uhr

so gehts!

Stoffwechseltheorie at its best- Ireland 10 points! und diese, entschuldigung, geilen Skizzen...

Der Unmut über das Mexikoprojekt von vorhin ist im nu verflogen. Danke für die tolle Meldung, liebe Redaktion :D

2

Andrea Palladio | 17.02.2014 16:58 Uhr

@matthias

… Kam mir auch gleich in den Sinn und auch durchaus positiv.

Gleichwohl habe ich ein etwas ungutes Gefühl mit welchem Aufwand der Backstein in eine ihm nicht eigene Form gezwängt wird. Warum hat man das nicht Beton Brut lassen wollen? (Oder um Louis Kahn zu zitieren: hat man da den Backstein gefragt, was er wollte?)

1

matthias | 17.02.2014 15:57 Uhr

Vorbilder?

Erinnert angenehm an das Leicester University Engineering Building von James Gowan und James Stirling

 
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