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17.02.2010

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Die Welle

Campuserweiterung von SANAA in Lausanne


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Wer da nicht Lust aufs Studieren bekommt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen: Am 22. Februar 2010 wird das Rolex Learning Center auf dem Gelände der Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne (EPFL) eröffnet. Architekten des Neubaus sind die Japaner SANAA aus Tokio (siehe BauNetz-Meldung zur Ernennung von Kazuyo Sejima zur Biennale-Kuratorin im November 2009 und BauNetz-Meldung zum Spatenstich für Louvre-Filiale in Lens im Januar 2010). Kazuyo Sejima and Ryue Nishizawa hatten sich in einem internationalen Wettbewerbsverfahren mit über 180 Teilnehmern unter anderem gegen Jean Nouvel, Herzog & de Meuron, Rem Koolhaas und Zaha Hadid durchgesetzt.

Obgleich sich die Bauherren im Wettbewerb eine „Landmarke“ gewünscht hatten, tritt der Neubau auf dem Campus keineswegs mit einer übertrieben zeichenhaften Geste auf. Vielmehr bleibt der flache Baukörper in seiner Höhenausdehnung weit unter der der umliegenden Bauten. Ungewöhnlich ist jedoch seine sanft gewellte Doppelfläche aus – meist parallel verlaufendem – Dach und Fußboden, die kaum den Campusrasen berührt. Unterschiedlich große runde Ausschnitte dienen dabei als belichtende Höfe des tiefen Volumens. Die Stützen des Spannbetondachs, das völlig neue Konstruktionstechniken erforderte, bleiben dabei nahezu unsichtbar.

Die fließenden Übergänge innerhalb des Gebäudes stehen auch symbolisch für Austausch und Interdisziplinarität, die die EPFL innerhalb der Wissenschaften weiter fördern will. Sejima und Nishizawa beziehen sich bei der kurvigen Wegeführung innerhalb des Hauses zudem auf die organischen Bewegungsabläufe des Menschen.

Das Rolex Learning Center wird die neue kulturelle „Drehscheibe“ des EPFL-Campus'; Herzstück ist die rund eine halbe Million Bücher umfassende Bibliothek. Auf 20.000 Quadratmetern wird hier zudem ein „nahtloses Netzwerk“ aus Dienstleistungen, Lese- und Hörsälen, Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen, Restaurants, Cafés und Parkanlagen angeboten. Das von bösen Zungen bereits als „fliegende Scheibe Emmentaler“ bezeichnete Gebäude soll nicht nur den rund 7.000 Studenten und 4.000 Forschern zum Lernen und Arbeiten dienen, sondern auch der Öffentlichkeit zugänglich sein. (cv)

Alle Fotos: Hisao Suzuki


Zum Thema:

www.rolexlearningcenter.ch

Zwei Projekte von SANAA bei www.designlines.de, eins im
Baunetz Wissen Beton und ein weiteres im Baunetz Wissen Glas

Download der Baunetzwoche#152 „Made in Japan”


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

eqhart | 18.02.2010 15:41 Uhr

respekt

einfach und genial. eins der wenigen büros dieser welt die es schaffen, eine animation/rendering gleich der gebauten wirklichkeit aussehen zu lassen. Dünne Stütze bleibt dünne Stütze, weiss bleibt weiss und reduktion der Details aufs wesentliche....so abstrakt und doch so knuffig!!!!!

6

interzorro | 18.02.2010 15:15 Uhr

interdisziplinär

als architekt meine ich: bei einem solchen projekt gehört es sich, die tragwerksplaner zu erwähnen, die solche eleganz kongenial verantworten. in diesem wie anderen sannaa-projekten in europa sind das bollinger + grohmann, frankfurt/wien/paris.

5

Flo | 18.02.2010 11:09 Uhr

Architekturikone

Faszinierend, herausragend, genial!

Wieso kann kein deutsches Büro so etwas?
Oder auch nur annähernd?

4

solong | 18.02.2010 07:55 Uhr

schön einfach

schön gedacht ... schön gemacht ... sanaa = profis

3

dethomas | 18.02.2010 00:56 Uhr

! wow !

mehr kann ich nicht sagen -
egal was hier noch gemeckert wird.

2

Faruk | 17.02.2010 21:48 Uhr

wunderschön

wunderschönes Gebäude .. man muss es sich anschauen

1

Oliver | 17.02.2010 20:43 Uhr

21. Jahrhundert ahoi!

Lieber ein Emmentaler UFO als endlos kritische Rekonstruktionskästchen.

 
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