Wellen,
Hügellandschaften,
Wolken und Blasen: Auch in jüngerer Zeit bleiben sich die
Meister der fließenden Formen und Übergänge, der Transparenz und der Leichtigkeit treu. Da passt die Erweiterung des Campus Bocconi in Mailand, die sich aus mehreren organischen Gebäudevolumen und einer verbindenden Parkanlage zusammensetzt, bestens ins Schaffenswerk. Bereits 2012 präsentierte
Sanaa (Tokio) rund um das Architekturduo
Kazuyo Sejima und
Ryue Nishizawa in Folge eines Wettbewerbs die
Pläne für eine geschwungene Komposition, vor knapp zwei Jahren wurde der Campusteil eröffnet.
Die Neubauten für die Wirtschaftsuniversität Luigi Bocconi im Süden der Mailänder Innenstadt umfassen Bereiche für Lehre und Verwaltung, ein Studierendenwohnheim sowie ein Sport- und Erholungszentrum mit Schwimmbad. Während letztere Baukörper freistehen, berühren sich etwa die Unterrichts- und Verwaltungstrakte leicht und erlauben so einen – wieder einmal fließenden – Übergang zwischen den Räumen und Funktionen. Innenhöfe, die die Architekt*innen als Merkmal typisch Mailänder Architektur einbrachten, zeichnen die Konturen der äußeren Gebäudehüllen nach. An die gläsernen Fassaden schmiegen sich zum Stadt- und Parkraum hin wellenartig Metallnetze, die das Spiel mit Transparenz und partieller Durchlässigkeit in die Umgebung betonen.
Zum gestalteten Architekturelement gehört auch der Campuspark. Überdachte Wege ziehen sich durch den Freiraum und geben ihrerseits den Erschließungs- und Aufenthaltszonen eine Kontur. Die Parkanlage steht nicht nur den Studierenden, Mitarbeiter*innen und Lehrenden der Hochschule zur Verfügung, sondern agiert auch als öffentlich zugänglicher Raum für alle, die in der Nähe wohnen. Mit der allseits runden und wellenförmigen Formensprache sowie der schleierhaften Gebäudehülle setzen Sanaa scheinbar einen Kontrast zum
brutalistisch anmutenden Universitätsgebäude, das
Grafton (London) 2008 in den traditionsreichen Bocconi-Campus einbrachten.
(sab)Fotos: Filippo Fortis, Philippe Ruault, Sanaa
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Florian Fischer | 27.11.2022 13:11 UhrAnti-Hochschulbau
"fließende Formen und Übergänge, der Transparenz und der Leichtigkeit"... da muss man kein architekt sein um unkritisch an der oberfläche zu kratzen. könnt ihr so einen text nicht redigieren, oder kritisch gegenlesen? die räume, raumfolgen sind, wie so oft bei sanaa, resträume einer zwanghaften geometrie. raumlos übereinenader-gestapelt entstehen keine schwerpunkte, keine kommunikativen bereich, keine möglichkeit zum miteineander, was in lehre und forschung so wichtig ist. die frage ist erlaubt, warum die bocconi-universität nicht grafton beauftragt hat, die mit dem innenstadtcampus einen fulminanten universitätsbau geschaffen haben.