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05.02.2014
Efeu am Zaun
Campus von Wiel Arets in Rotterdam fertig
Wo vorher 60er-Jahre-Wohnblocks standen, gibt es jetzt einen schicken Campus: Das Büro Wiel Arets Architects aus Rotterdam meldet heute die Fertigstellung des Campus Hoogvliet bei Rotterdam. Ein „Cluster“ aus sechs Gebäuden bildet diesen „sozial und akademisch fokussierten“ Campus. Diese sechs Gebäude – ein Sportzentrum, ein Kunststudio, eine Sicherheitsakademie, ein Wohnheim mit 100 Plätzen sowie zwei Schulen – stehen auf einer Asphaltfläche, die die Grenzen des Campus markiert.
Ein geschosshoher „Zaun“ aus Glas umgibt jedes Gebäude. Diese Glaszäune sind mit pixelig abstrahierten „Efeu“-Mustern bedruckt. Dadurch entstehen Terrassen, die sowohl privat als auch transparent sein sollen. Ein „weißer Ring“ mit Fahrradstellplätzen und Spielflächen umgibt jedes Gebäude und markiert den Übergang vom öffentlichen „Asphalt“ zur privaten „Terrasse“.
Jedes Gebäude bietet nach dem Entwurf der Architekten eine gleichartige Eingangs-„Prozession“: Räume verdichten sich beim Übergang vom „Asphalt“ zu den glasumzäunten Terrassen; die Räume weiten sich wieder, sobald man im Inneren die Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss erreicht, und beim Beschreiten der Wegeführung in die oberen Geschosse verengen sich die Räume dann erneut.
Die Doppelsporthalle, das größte der sechs Gebäude, fasst 300 Zuschauer und steht nicht nur dem Hochschulsport, sondern auch für Veranstaltungen im Viertel zur Verfügung. Das Gebäude ist um ein Geschoss angehoben, um darunter einen Parkplatz für 80 Autos anzubieten. Auf dem Dach befindet sich ein Freiluft-Basketballfeld. Eine monumentale Treppe erlaubt einen Blick über den Campus.
Konstruktiv sind die Gebäude massiv ausgebildet mit tragenden Wänden als Fassaden, die gleichwohl offene Ecken zeigen. Für Stabilität sorgen Betonkerne und Spannbeton-Deckenplatten. Der Sichtbeton der Kerne zeigt ebenfalls ein Efeu-Relief. Die Geländer sind aus farbigem Glas ausgebildet, wobei jedem Gebäude eine eigene Farbe zugeordnet ist. Eigens entworfene weiße Terrazzo-Sitze und schwarze Blumenkübel mit japanischen Ahornbäumen möblieren die Asphaltflächen des Campus.
Fotos: Jan Bitter
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