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03.02.2016

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A Brutalism to be continued

Campus der Essex University erweitert


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Die öffentliche University of Essex ist das Kind einer sozialistischen Bildungspolitik. In den britischen Sechzigern gegründet, sollte auch die Architektur der Universität ästhetisch den elitären Codes aus Oxford oder Cambridge widersprechen. Funktionalismus und Brutalismus anstelle von (Neo-)Gotik oder Barock entstanden von 1961 bis zur Eröffnung 1965 auf dem Campusgelände im Wivenhoe Park nahe der Stadt Colchester. Das ist jetzt schon lange her. Das Londoner Studio Patel Taylor wird die ursprüngliche Anlage gründlich instandsetzen. Einen Anbau an die bestehende Albert Sloman Library von 1963 und einen Neubau für das Silberrand Student Center haben die Architekten Pankaj Patel und Andrew Taylor schon fertig gestellt.

Der ursprüngliche Bibliotheksbau von 1963 setzt sich aus einzelnen Baukörpern zusammen, deren Funktionen, etwa beim vertikalen Treppenhausriegel, außen ablesbar sind. Patel Taylor haben dieses additive Konzept fortgeführt und einen sechsgeschossigen Quader an den Bestand angeschlossen. Die seitlich angelegten Studiensäle machen sie äußerlich durch große Verglasungen kenntlich. An dieser Stelle rücken auch die zwei ersten Gechosse stark ein. Gestützt wird der Baukörper hier von einem markanten Betonpfeiler, das wohl auffälligste Detail des Anbaus.

Während Patel Taylor in ihrer Erweiterung der Bibliothek die sperrige Architektur von 1963 stilistisch noch reflektieren, favorisieren sie mit dem Neubau des Silberrand Student Centers eine andere, sehr viel elegantere Formensprache. Die flache Baufigur am Fuß des Campus-Sees zieht mit ihren vier Geschossen in die Horizontale. Fast schon pathetisch ist das weit hervorragende Betondach mit seinen schlanken, eingerückten Stützen. Helle Deckenscheiben treten aus der Front hervor und wiederholen die Längsbetonung des Vordachs. Eine Natursteinfassade, von unregelmäßig gesetzten Fenstern durchschnitten, veredelt den Bau. Auch den Innenraum des Student Centers hat das Londoner Büro auf seine repräsentative Wirkung ausgerichtet. Über drei Etagen reicht etwa ein zentrales Atrium, dessen dominante Treppenanlage mit massivem Holz verkleidet ist. Schiffsbauer aus Belfast sollen das angefertigt haben.

Zusammen formen die beiden Anbauten von Patel Taylor eine neue Ost-West-Achse auf dem Campus. Einen Parksee binden sie nun stärker in das Gelände ein. In der Tradition des Masterplans von Architects Cooperative Partnership aus den frühen Sechzigern strebt das Londoner Büro auch an, Kommunikationsorte und Treffpunkte auf dem Campus zu erhalten und zu vermehren. Insgesamt schaffen sie mit ihrer Instandsetzung aber auch ein neues Erscheinungsbild der Anlage, das den brutalistischen Charakter der Sechzigerjahre jedoch reichlich zu glätten scheint. (sj)

Fotos: Tim Soar, Edmund Summer, ©Essex University-Archive Material-The hex by Saundres HR


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

Brutal | 04.02.2016 17:31 Uhr

Voll brutal

"Brutalismus" sollte zum Baunetz-Wort-des-Jahres gekürt werden!

4

solong | 04.02.2016 13:45 Uhr

to be continued

schöne fortschreibung...des im bestand vorgefundene...eine gelungene...neuinterpretation

3

joscic | 04.02.2016 10:14 Uhr

Stützen von Schultes @ ToniTek

einer meiner Lieblings Hinweise, daß Schultes seinerseits die Stützen bei Atelier 5 abgeschaut hat!

2

Toni Tek | 03.02.2016 21:01 Uhr

abschauen ist erlaubt!

Die Stützen sind von Schultes.

1

le corrumpier | 03.02.2016 16:46 Uhr

ultra

voll brutalismus total

 
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