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23.10.2020
Tiefe Welten
Campus Masters im Herbst entschieden
Von oben nach unten: In der Wettbewerbsrunde September/Oktober der Campus Masters 2020 beschäftigten sich die studentischen Verfasser*innen der 20 qualifizierten Abschlussarbeiten mit einer Vielfalt an Themen. Unter den Gewinnerprojekten sind neben kultur- und freizeitorientierten Konzepten gleich zwei Entwürfe zu finden, die sich nicht auf, sondern unter der Oberfläche abspielen.
U-Bahnsteige assoziiert man häufig mit grauen, freudlosen Orten, die man schnellstmöglich wieder verlassen möchte. Doch nicht beim 1. Platz im Online-Voting, der mit Berlin U5 West an Bruno Torres Suñén, Student an der Universität der Künste, geht. Der Entwurf dreier Berliner U-Bahn-Stationen soll mit Tageslichteinfall und einem Farbkonzept neue Wege schaffen und das ober- und unterirdische Stadtleben miteinander verbinden.
Auf das sonst Leben auf der Oberfläche blickt hingegen Platz 2: Mit Chemie steigt auf, Chemie steigt ab hat Leon Sandten ein Konzept für das Areal des Alfred-Kunze-Sportparks in Leipzig entwickelt. Er schlägt unter anderem ein multifunktionales Gebäude mit Ausbildungsstätte für den ansässigen Fussballverein vor.
Dem kulturellen Leben widmet sich hingegen Ruben Mast, der mit Interimsoper Stuttgart den 3. Platz belegt. Auf dem Areal der Wagenhallen im Stuttgarter Norden zeigt er einen nachts leuchtenden Stadtbaustein als temporäres Haus für die Oper, deren Bestandsbau bald saniert werden soll.
Alfred Berger von Berger+Parkkinen aus Wien vergab dieses Mal den Architekt*innenpreis. Das Projekt Memento Mori von Paul Henri Stockhausen überzeugte den Architekten mit folgender Begründung:
„In seinem Projekt konfrontiert der Autor das abstrakte Bild eines lebendigen Hochhausviertels mit einem zentral angelegten versunkenen Hain und der letzten Ruhestätte im Herzen der pulsierenden Stadt. Dieser erzwungene Kontrast baut trotz des Verzichtes auf erkennbare Symbole eine Spannung auf, die in der Ruhe der Form ihre Auflösung findet. Die Kreisform bleibt schlicht, und erhält erst durch die Absenkung des zentralen Gartens eine eigene Dimension, um einen Ort der Ruhe und Einkehr entstehen zu lassen. Der in die Tiefe führende Weg wird durch gezielt gesetzte Deckenöffnungen belichtet. Der Entwurf thematisiert den Wandel des Totenkults, dem unsere Bestattungskultur nicht mehr gerecht wird. Die Arbeit zeichnet sich durch einen gezielten und sparsamen Umgang mit den Mitteln des Entwurfs aus, um dem alten Begriff Momento Mori neues Leben einzuhauchen.“
Alle Preisträger*innen erhalten auch in dieser Wettbewerbsrunde aktuelle Publikationen von DOM publishers. Gleichzeitig haben sie sich für die Teilnahme an der Jahreswertung qualifiziert. Aktuelle Informationen zum Wettbewerb und weitere Termine gibt es auf Instagram und der Facebook-Seite von BauNetz Campus.
Die Campus Masters werden unterstützt von Vectorworks.
U-Bahnsteige assoziiert man häufig mit grauen, freudlosen Orten, die man schnellstmöglich wieder verlassen möchte. Doch nicht beim 1. Platz im Online-Voting, der mit Berlin U5 West an Bruno Torres Suñén, Student an der Universität der Künste, geht. Der Entwurf dreier Berliner U-Bahn-Stationen soll mit Tageslichteinfall und einem Farbkonzept neue Wege schaffen und das ober- und unterirdische Stadtleben miteinander verbinden.
Auf das sonst Leben auf der Oberfläche blickt hingegen Platz 2: Mit Chemie steigt auf, Chemie steigt ab hat Leon Sandten ein Konzept für das Areal des Alfred-Kunze-Sportparks in Leipzig entwickelt. Er schlägt unter anderem ein multifunktionales Gebäude mit Ausbildungsstätte für den ansässigen Fussballverein vor.
Dem kulturellen Leben widmet sich hingegen Ruben Mast, der mit Interimsoper Stuttgart den 3. Platz belegt. Auf dem Areal der Wagenhallen im Stuttgarter Norden zeigt er einen nachts leuchtenden Stadtbaustein als temporäres Haus für die Oper, deren Bestandsbau bald saniert werden soll.
Alfred Berger von Berger+Parkkinen aus Wien vergab dieses Mal den Architekt*innenpreis. Das Projekt Memento Mori von Paul Henri Stockhausen überzeugte den Architekten mit folgender Begründung:
„In seinem Projekt konfrontiert der Autor das abstrakte Bild eines lebendigen Hochhausviertels mit einem zentral angelegten versunkenen Hain und der letzten Ruhestätte im Herzen der pulsierenden Stadt. Dieser erzwungene Kontrast baut trotz des Verzichtes auf erkennbare Symbole eine Spannung auf, die in der Ruhe der Form ihre Auflösung findet. Die Kreisform bleibt schlicht, und erhält erst durch die Absenkung des zentralen Gartens eine eigene Dimension, um einen Ort der Ruhe und Einkehr entstehen zu lassen. Der in die Tiefe führende Weg wird durch gezielt gesetzte Deckenöffnungen belichtet. Der Entwurf thematisiert den Wandel des Totenkults, dem unsere Bestattungskultur nicht mehr gerecht wird. Die Arbeit zeichnet sich durch einen gezielten und sparsamen Umgang mit den Mitteln des Entwurfs aus, um dem alten Begriff Momento Mori neues Leben einzuhauchen.“
Alle Preisträger*innen erhalten auch in dieser Wettbewerbsrunde aktuelle Publikationen von DOM publishers. Gleichzeitig haben sie sich für die Teilnahme an der Jahreswertung qualifiziert. Aktuelle Informationen zum Wettbewerb und weitere Termine gibt es auf Instagram und der Facebook-Seite von BauNetz Campus.
Die Campus Masters werden unterstützt von Vectorworks.
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1. Platz: „Berlin U5 West“ von Bruno Torres Suñén
2. Platz: „Chemie steigt auf, Chemie steigt ab“ von Leon Sandten
3. Platz: „Interimsoper Stuttgart“ von Ruben Mast
Architekt*innenpreis: „Memento Mori“ von Paul Henri Stockhausen
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