Das Jahr neigt sich in rasender Geschwindigkeit seinem Ende zu, und so erledigt man die letzten Dinge, um noch etwas Zeit für Weihnachtsbasteleien zu haben. Auch die letzte Runde unserer Campus Masters in diesem Jahr ist jetzt von den Lesern entschieden worden. Dabei sind auf den ersten beiden Plätzen zwei Entwürfe gelandet, die sich statt mit dem einzelnen Objekt lieber mit dem großen Zusammenhang beschäftigen: „Patchwork City“ ist ein Vorschlag, wie die fragmentierte Stadtlandschaft der Teltower Vorstadt in Potsdam behutsam ergänzt bzw. fortgeführt werden kann. Auf dem ersten Platz allerdings landete eine Arbeit, die sich mit einem der am leidenschaftlichsten umstrittenen Stadträume Berlins auseinander setzt: mit Hans Scharouns Kulturforum.
Herzlichen Glückwunsch unsererseits, und im Fall des Erstplatzierten passt auch unser Gewinn ganz hevorragend zum Entwurf: Denn der Gewinner Robert Heimann von der FH Potsdam erhält dafür Hans Stimmanns durchaus umstrittenes Buch
„Stadthäuser“ (DOM Publishers). Die Buchpreise der anderen Gewinner sind allerdings kaum weniger nachdenkenswert: Stefan Anders erhält den wunderbar zweiteiligen
„Architekturführer Pjöngjang“, und Andreas Ziegeldecker bekommt
„Zwischen Traum und Trauma Stadtplanung der Nachkriegsmoderne“. Unter den Juroren hingegen wurden drei Audiobücher
„Peter Zumthor“ verlost. Alle diese Bücher wurden uns von DOM Publishers zur Verfügung gestellt.
Aus den 18 Gewinnern des Jahres 2011 werden in dieser Woche die Jahresgewinner ermittelt – diese werden jedoch nicht von den Lesern, sondern von einer Jury festgelegt, die aus dem Architekten Carsten Wiewiorra (Berlin), Friederike Meyer (Bauwelt) sowie Florian Heilmeyer (BauNetz) besteht.
Derweil ist es bereits möglich, eigene Abschlussarbeiten für die kommende Jurierungsphase
online anzumelden: Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten sind uns dabei gleichermaßen willkommen.
Die gesamte Reihe „Campus Masters“ wird unterstützt von
Vectorworks.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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an.st | 14.12.2011 16:33 Uhr...
gedanken zu respektieren und trotzdem kritikpunkte anzusetzen ist den meisten menschen nicht in die wiege gelegt. trotz der der auf den ersten blick brutal wirkenden baukörper im kulturforum von herr heimann wird das gebiet klar abgesteckt und konkretisiert, sowie mit eingängen versehen und adressiert. da es sich hier um eine master thesis handelt kann man das projekt meines erachtens als sehr gelungen bezeichnen. etwaige schwächen sind natürlich leichter hervorzuheben, möglicherweise ist die "leere mitte" aber auch ein klarerer raum geworden? kurz zu scharoun: neue gedanken sind nicht schlechter, nur weil sie heute genauso revolutionär wirken wie die seinen damals.