Zum achten Mal prämierte BauNetz vergangenen Freitag die besten Abschlussarbeiten aus Bachelor-, Master- und Diplom-Studiengängen. Die Jury, bestehend aus Laura Fogarasi-Ludloff, Silvia Malcovati und Gregor Harbusch, wählte in diesem Jahr die drei Sieger.
- 1. Platz: Work in Progress von Jessica Dieneck und Bianka Eilers, Hochschule Bremen
- 2. Platz: Flaschenpost an die Zukunft von Philipp Schwab, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz
- 3. Platz: Maso Plaz von Agatha Linck, Technische Universität München
Der erste Preis geht an die Arbeit Work in Progress von Jessica Dieneck und Bianka Eilers der Hochschule Bremen. Die Juroren honorierten hierbei die entwurfliche Qualität der Master-Arbeit der beiden Studierenden mit vielseitiger Begründung. Das Thema Masterplan wird in der Arbeit differenziert und reflektiert angegangen: Bei einem Masterplan geht es nicht rein um die Architektur, um Typologie und Gebäude, sondern um einen Prozess, einen Vorschlag zum Vorgang sowie die daraus resultierende gesellschaftliche Konsequenz. Die Arbeit bemüht sich um die Aktivierung und Öffnung eines industriell geprägten Areals und schafft neue Freiräume und Zwischennutzungen. Im Vordergrund steht ein schrittweiser, langsamer Prozess, der in seinen einzelnen Phasen und Ausarbeitungen einer außerordentlich komplex durchdachten Analyse des Areals und dessen Beziehungen zu Hafen und Industrielandschaft folgt.
Mit einer vollkommen anderen Thematik beschäftigt sich das Projekt auf Platz 2: Flaschenpost an die Zukunft von Philipp Schwab (HTWG Konstanz), schlägt eine bauliche Ergänzung in Form eines Dokumentationszentrums für den zentralen Bergungsort der BRD im so genannten Barbarastollen vor. Das Interesse der Jury zeigte sich hierbei bereits in der Auswahl des Themas und der speziellen Nutzung an einem besonderen Ort. Dem Projekt des Konstanzer Studenten gelingt es, mit entsprechendem Programm und Beschaffenheit in Material und Form, eine philosophisch angedachte und ästhetisch ansprechende Atmosphäre zu schaffen sowie gleichzeitig einem vorerst introvertiertem Ort neue Art von Öffentlichkeit zu gewähren.
Den dritten Preis gewinnt die Master-Arbeit Maso Plaz von Agatha Linck (TU München). Eine neue umweltgerechte Interpretation von Architektur im Kontext der landwirtschaftlichen Nutzung steht hierbei im Vordergrund. Die vorangehende Analyse der Umgebung sowie die des gemeinschaftlichen Lebens im italienischen Bergdorf war in den Augen der Juroren individuell durchdacht und mit einer ernsthaften Auseinandersetzung ökonomischer und ökologischer Problemlösungen verbunden. Ein realer Ansatz für Veränderung bezugnehmend auf Natur und ländliches Leben, kann einen starken Mehrwert für die Entwicklung vergleichbarer Gebiete liefern.
In diesem Jahr konnten sich insbesonders Projekte, die einen eigenen Kosmos aufspannen, durchsetzen. Trotz der starken thematischen Unterschiede befindet sich keine der ausgewählten Arbeiten im städtischen Kontext. Sie setzten stattdessen auf Eigenständigkeit im naturgebundenen oder gewerblich/industriellen Raum. Komplexe Formen der Analyse sowie durchdachte soziologische Prozesse gewannen durch die Qualität in ihrer Ausarbeitung und Darstellung.
Wie zur vergangenen Jahresjurierung prämiert Vectorworks den Jahresgewinner mit einer Einladung zur Besichtigung des Vitra Design Museums in Weil am Rhein, inklusive Anreise und Übernachtung in Basel. Der zweite Preis beinhaltet ein Bauwelt-Jahres-Abonnement. Die drittplatzierte Arbeit kann sich über Bücher von DOM Publishers freuen. Wir gratulieren den Siegern und bedanken uns bei allen Teilnehmern.
Die Bewerbungsphase für die neue Runde im kommenden Jahr läuft bereits. Wir freuen uns über Einsendung Ihrer Diplom-, Bachelor- oder Master-Arbeiten.
Die Campus Masters werden unterstützt von Vectorworks.
Zum Thema:
www.baunetz.de/campus-masters