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15.12.2014
Sihltreppe und Drahtseilakt
Campus Masters 2014 entschieden
Insgesamt vier Preisträger sind aus der Campus-Masters-Jahresjurierung am vergangenen Freitag hervorgegangen. Die Juroren Christian Schmitz von F29 Architekten aus Dresden, Jan Schreiber vom Berliner Büro Ziegert Roswag Seiler und Michaela Boguhn (Baunetz Wissen) lobten das hohe Niveau der präsentierten Entwürfe. Aus den finalen 21 Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten vergaben sie drei Preise und einen Sonderpreis – vier Arbeiten mit ganz unterschiedlichen Aufgabenstellungen:
- 1. Preis: Sihltreppen von Enzo Valerio, ETH Zürich
- 2. Preis: Drahtseilakt von Inga Hausmann, RWTH Aachen
- 3. Preis: nyja fangelsi a islandi von Helen Shuyang Chen, RWTH Aachen
- Sonderpreis: Shimokitazawa - Tokyo's Neighborhood von Lisa Geiszler, TU Wien
Den ersten Preis erhielt Enzo Valerio für die Sihltreppen, ein Entwurf, der mit behutsamen Eingriffen versucht, den Fluss Sihl in der Stadt Zürich wieder zugänglich und erlebbar zu machen. Die Annäherung von der städtebaulichen Auswahl der Standorte bis hin zur Detaillierung der Treppen überzeugte die Jury. Christian Schmitz betonte: „Die Herausforderung ist es, den Raum zunächst zu erfassen, die Bereiche alle abzugehen. Das ist eine große Leistung.“
Die Arbeit Drahtseilakt von Inga Hausmann stach durch ihre ansprechende Darstellung hervor und belegt den zweiten Platz. Die Jury lobte die Zurückhaltung im Entwurf und den Verzicht auf große Gesten. Eher kritisch aufgenommen wurde allerdings die Entscheidung, die Bergstation auf Pfählen aufzuständern. „Anstatt den Fels mit Stützen zu perforieren und ihn quasi zu malträtieren wäre hier eine aufsitzende, auskragende Form angemessener gewesen“, so das Urteil der Jury.
Die Arbeit nyja fangelsi a islandi – eine „Gefängnisstadt“ nahe Reykjavik – von Helen Shuyang Chen regte zur Diskussion über den richtigen räumlichen Umgang mit Strafvollzugsanstalten an. Der Ansatz, ein Gefängnis in natürlicher Landschaft anzusiedeln bekam viel Zuspruch, die architektonische Sprache der einzelnen Häuser erschien etwas zu luxuriös und ihre Heterogenität ließ Fragen offen, so schafft es die Arbeit auf Platz 3.
Den experimentellen Ansatz von Lisa Geiszler, die mit modularen Baukörpern einen Vorschlag für die Nachverdichtung des Tokioter Stadtteils Shimokitazawa liefert, bedachten die Juroren mit einem Sonderpreis. Das kleinstrukturierte Geflecht mit Wegen und Stiegen wurde von der Autorin in vielen Maßstäben konsequent durchgearbeitet.
Der Gewinner des ersten Preises freut sich über einen Gutschein von ComputerWorks sowie ein Abonnement der Bauwelt, die Zweit- und Drittplatzierten sowie die Sonderpreisträgerin erhalten Buchpackete von DOM publishers. Wir gratulieren den Gewinnern und bedanken uns bei allen Teilnehmern!
Die Bewerbungsphase für 2015 ist auch bereits eröffnet, das heißt schnell Diplom-, Bachelor- oder Master-Arbeiten für den nächsten Wettbewerb anmelden!
Die Campus Masters werden unterstützt von ComputerWorks.
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1. Preis: Sihltreppen in Zürich von Enzo Valerio, Militärbrücke
2. Preis: Drahtseilakt von Inga Hausmann, Talstation
3. Preis: nyja fangelsi a islandi von Helen Shuyang Chen
Sonderpreis: Shimokitazawa von Lisa Geiszler
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