Die Musik-Akademie Basel ist eine aus vier Instituten bestehende Musikhochschule und gehört seit 2008 zur Fachhochschule Nordwestschweiz. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts, als Allgemeine Musikschule gegründet, hat sie sich stetig weiterentwickelt. Entsprechend gewachsen sind auch die Zahlen der Bauten und des Raumbedarfs. Nun sollen die historischen Bauten saniert und das Gelände zur Musik-Akademie Basel Campus 2040 ausgebaut werden.
Das bestehende Gebäudeensemble mitten in der Stadt soll räumlich weiterentwickelt und um eine Salle Modulable für sich wandelnde Anforderungen in der musikalischen Ausbildung ergänzt werden. Aufgrund der komplexen Aufgabenstellung, die sowohl Bauen im Bestand, als auch im laufenden Betrieb vorsieht, entschied sich die Musik-Akademie Basel für einen Studienauftrag im selektiven Verfahren mit einer Lösungsfindung im Dialog. Dieser wurde von
raumplan wirz (Basel) koordiniert.
Im Rahmen der Präqualifikation wählte ein Gremium unter Vorsitz von
Pierre de Meuron aus 37 Bewerbungen vier Teams aus. Das 2017 in Basel gegründete Büro
Architecture Club mit
Chaves Biedermann Landschaftsarchitekten (Basel) setzte sich gegen die etablierte Konkurrenz durch und wurde zur Weiterbearbeitung empfohlen. Eingeladen waren außerdem
Diener & Diener Architekten (Basel) mit
Vogt Landschaftsarchitekten (Zürich),
Christ & Gantenbein (Basel) mit Landschaftsarchitekten
Maurus Schifferli (Bern) sowie ARGE
Harry Gugger Studio und
Luca Selva (Basel) mit
August + Margrith Künzel Landschaftsarchitekten (Binningen).
Ein Schwerpunkt des Wettbewerbs lag auf der Neukonzeption eines Salle Modulable als „Arbeits-, Proben- und Projektraum für Musik und Theater, Performance und digitale Musikprojektionen“. In seinem Beitrag sieht das ausgewählte Team vor, das bestehende Bibliotheksgebäude unterhalb des Nordhofs nach oben hin um einen Neubau zu erweitern. Zwischen Salle Modulable im ersten Obergeschoss und der Bestandsbibliothek entwerfen sie ein Außenfoyer, das dem Beurteilungsgremium gefiel. Durch diese Weiterentwicklung soll der Nordhof künftig auch für Konzerte und Performances genutzt werden können.
Gegenüber und zum Leonhardsgraben straßenseitig liegend planen Architecture Club den Bestand zu erhalten und aufzustocken. Eine neue Glasfassade des Baus, der kleinere Musikzimmer beherbergt und neue Zugänge zum Campus eröffnet, repräsentiere die Musik-Akademie laut Jury „als öffentliche Institution selbstbewusst“. Die vorgesehene etappierte Betrachtung des Areals sieht eine Erweiterung oder den Ersatz des im Süden befindlichen Haus 9 vor. Der Ersatzneubau von Architecture Club soll unter anderem größere Ensembleräume beherbergen. Der Beitrag von Architecture Club setze weitestgehend auf den Erhalt, die Transformation und Erweiterung des Bestands sei dadurch „im besten Sinne des Wortes nachhaltig“ hieß es in der Beurteilung weiter. Das zur Weiterbearbeitung empfohlene Projekt wird nun mit dem Kanton Basel-Stadt weiterentwickelt und gemäß den Empfehlungen des Gremiums überarbeitet.
(sla)
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