„Wenn der Architekt nichts weiß, macht er einen Kreis“. Der Volksmund misstraut offensichtlich den geometrischen Grundformen, doch mit ihnen lassen sich durchaus spannende und einprägsame Räume schaffen. Das Büro Henning Larsen Architects aus Kopenhagen zeigt das jetzt mit einem Neubau für die Syddansk Universitet in Kolding. Mit einem simplen dreiecksförmigen Grundriss wollten die Architekten „eine signifikante Landmarke“ schaffen.
Der Entwurf für Campus Kolding, so der Projektname, ist hervorgegangen aus einem Wettbewerb im Jahr 2008. Das Grundstück befindet sich im Stadtzentrum von Kolding nahe des Hafens, des Bahnhofs und des Uferszenarios am Fjord. Durch den Neubau wurde eine neue urbane Plaza zum Kolding-Fluss hin geschaffen.
Die expressive Fassade des Bauwerks aus beweglichen Sonnenschutzelementen wechselt ihren Ausdruck in Abhängigkeit von Sonnenstand und Jahreszeit. Die 1.600 dreieckigen Blenden bestehen aus perforiertem Stahl. Wenn sie geschlossen sind, liegen sie flach am Gebäude an, sonst stehen sie ab und sorgen für ein bewegtes Fassadenbild.
Das Innere des Gebäudes dominiert ein fünfstöckiges, hohes Atrium. Die im Grundriss pro Geschoss jeweils gegeneinander verschobenen Positionen der Treppenläufe und Balkone sorgen für einen abwechslungsreichen Raumeindruck.
Insgesamt ein kompaktes Hochschulgebäude, das keine Angst vor einer geometrischen Großform hat und diese durch Variation gestalterisch bewältigt. (-tze)
Fotos: Jens Lindhe, Martin Schubert
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Designer | 17.09.2014 11:11 UhrDrei
Alles gute sind Drei. Drei Ecke die Spaß machen. Toll durchdekliniert und sinnvoll angewendet. Warum stehen eigentlich nicht in jeder Schule dreieckige Tische?