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12.01.2010
Der Obelisk der Sparkasse
Calatrava hat Säule in Madrid gebaut
Während anderswo noch über Minarette gestritten wird, hat Madrid einen neuen Obelisken bekommen. Die dortige Transformation dieses antiken Siegeszeichen in einen funktionsfreien, 93 Meter hohe Bronzebleistift stammt aus der Feder des spanisch-schweizerischen Architekten-Ingenieurs Santiago Calatrava, der damit sein erstes Werk in der spanischen Hauptstadt errichten konnte. Als Bauherr trat die Sparkassenstiftung „Fundación Caja Madrid“ auf, die das Objekt Ende Dezember 2009 der „Bevölkerung von Madrid“ geschenkt hat.
Der Obelisk steht in der Mitte der Plaza de Castilla im Norden von Madrid in der Nähe des schiefen Turmpaares „Torres KIO“ an der Puerta de Europa von Philip Johnson and John Burgee. Er hat einen inneren Durchmesser von zwei Metern, wiegt 572 Tonnen und ist mit 493 beweglichen Bronzestreifen verkleidet.
Diese Beweglichkeit verleiht dem Werk erst seine optische Dynamik: Hydraulische Mechanismen im Inneren des Schaftes versetzen die Bronzestreifen so in Bewegung, „dass oszillierende Bewegungen und Rhythmen eine scheinbare Aufwärtsbewegung von Wellen am Schaft erzeugen“, wie es Architectural Review beschreibt. Santiago Calatrava selbst hat das Objekt als ein „Kunstwerk“ bezeichnet, das zwischen Architektur, Skulptur und Ingenieurwissenschaft „reitet“.
Im Inneren besitzt der Obelisk keinen Aufzug, sondern nur eine an der Außenwand angebrachte gewendelte Treppe wie in Schinkels Jagdschloss Granitz auf Rügen.
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