Aranya ist ein über 200 Hektar umfassendes, gehobenes Resort am ostchinesischen Meer. Es liegt in der Küstenstadt Qinhuangdao, circa 300 Kilometer östlich von Peking und ist auch deshalb ein beliebtes Ausflugsziel, weil hier hochwertige Architektur zu finden ist. Das Museum in den Dünen von OPEN Architecture oder die ikonische Bibliothek am Strand von Vector Architects sind der Maßstab. Die beiden Bauten versprechen Ruhe und einen exklusiven Eskapismus.
In weitaus kleinerem Maßstab, aber auf eine durchaus vergleichbare Art und Weise spielt auch das kürzlich eröffnete Café von B.L.U.E. Architecture Studio (Peking) in Aranya auf der ästhetischen Klaviatur zwischen Natur und Künstlichkeit. Wobei Künstlichkeit hier erst mal deutlich überwiegt, wenn man sich umsieht. Denn das Café liegt in einem thematisch durchinszenierten Viertel, dessen Architektur sich irgendwo zwischen italienischen Stadtvorstellungen und lateinamerikanisch angehauchtem Art Deco bewegt. Letzteres zeigt sich am „Aranya Cinema“, an das das Café angebaut wurde.
Doch damit nicht genug der wilden ästhetischen Melange: Direkt hinter dem Kino schiebt sich nämlich als dezidiert zeitgenössischer Fremdkörper ein Kunstzentrum von Neri & Hu in das artifiziell vernakuläre Stadtgefüge. Bei so viel Künstlichkeit passt dann auch der Entwurfsansatz von B.L.U.E. für den kleinen Pavillon. Die Architekt*innen setzten auf das harte Konstrastieren von künstlichen Felsen und raumhohen Glasscheiben – eingespannt zwischen eine blank polierte Boden- und eine Dachplatte.
Serviert werden hier übrigens luxuriöse Süßspeisen der Marke Zolaism. Und auch hier hat man es wieder mit einer spannungsvollen Synthese zu tun, wenn man den einschlägigen Foodblogger*innen glauben darf, denn Zolaism arbeitet an der Neuinterpretation traditioneller chinesischer Desserts. (gh)
Fotos: Eiichi Kano
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Potse | 13.12.2021 16:04 UhrObelix
würde sich freuen