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15.12.2017
Hochglanz für den Schumanplatz
COBE und BRUT planen in Brüssel
Im antiken Griechenland war die Agora der zentrale Ort des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Einen entsprechend bedeutenden und multifunktionalen Ort will das dänische Büro COBE in Kollaboration mit dem belgischen Büro BRUT nun für das EU-Quartier in Brüssel gestalten. Zwei Jahre nach der Auslobung des internationalen Wettbewerbs für die Umgestaltung des Schumanplatzes, zu dem die Region Brüssel-Hauptstadt insgesamt fünf Teams eingeladen hatte, steht das Projekt mit dem Titel „Urban Agora“ als Sieger fest. Es hat sich gegen die Vorschläge von BUUR, Sweco mit WEST 8, Agence TER mit ORG² und Arcadis sowie das Team XGDA mit Michel Desvigne Paysagiste, Ney & Partners und Tractebel Engineering durchgesetzt. Der Vorsitzende der Jury und Stadtbaumeister von Brüssel, Kristiaan Borret, gab diese Entscheidung jetzt bekannt.
Gewünscht war eine optisch markante und einladende Eingangssituation für das Hauptquartier der Europäischen Union. Um den Schumanplatz herum befinden sich ihre bedeutendsten Institutionen: der Europarat und die Europäische Komission. Die Bauten sind jedoch vom restlichen Stadtraum abgeschnitten, denn der Platz im Herzen der belgischen Hauptstadt ist derzeit lediglich ein vielbefahrener Verkehrskreisel.
Fast schwebend erscheint die reflektierende, runde Überdachung, die die Architekten für die Neugestaltung des 34.000 Quadratmeter großen Platzes vorschlagen. Ungefähr in der Mitte ist das Dach geöffnet und gibt den Blick auf den Himmel und die hoch aufragenden Institutionsgebäude frei. Sowohl unter als auch um das Dach herum soll eine neue, großzügig dimensionierte Fußgängerzone entstehen. Sie verbindet den Schumanplatz mit dem benachbarten Cinquantenaire Park. Die geometrische Figur des Kreises taucht auch in der Platzgestaltung auf. Kreise zeichnen sich konzentrisch auf dem Bodenbelag ab und treppen den Platz stufenweise ab. In seiner Mitte sehen die Architekten einen zentralen Treffpunkt mit Sitzgelegenheiten vor.
Wie die aktuelle Verkehrssituation tatsächlich entschärft werden soll, ist aus den Plänen derzeit allerdings noch nicht ersichtlich. Der Entwurf wurde vom Ministerpräsidenten der Region Brüssel-Hauptstadt Rudi Vervoort und dem Verkehrsminister Pascal Smet bereits bestätigt. Die Umsetzung soll 2019 erfolgen und voraussichtlich 8 Millionen Euro kosten. Smet feiert das Projekt schon jetzt als den ersten Schritt zur Umgestaltung von Brüssel zu einer inklusiveren und fußgängerfreundlicheren Stadt.
Text: Viktoriya Yeretska
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