Das Kopenhagener Büro COBE entwickelt für das dänische Unternehmen CLEVER eine Ladestation für Elektrofahrzeuge. Im Sommer dieses Jahres soll der erste Prototyp in Fredericia (Dänemark) fertiggestellt werden. Typologisch ist die Ladestation mit der üblichen Tankstelle verwandt. Unter einem großen Dach befinden sich die Ladesäulen für die Elektrofahrzeuge wie einst die Zapfsäulen zur Betankung der Autos mit Verbrennungsmotor. Doch das war es dann aber auch schon mit der Ähnlichkeit. Die Unterschiede zwischen Tankstelle und Ladestation spiegeln deutlich den Zeitgeist wider, in der die Technologien entwickelt wurden: Statt Boxenstopp mit Benzingeruch gibt’s für digitale Nomaden eine grüne Oase zum Aufladen ihres Elektroautos – Tanken mit Coffee-to-go, während man nach fünf Minuten Achtsamkeitsübung die Emails der letzten Stunden beantwortet.
COBEs Entwurf setzt sich aus einer Aneinanderreihung von „Bäumen“ zusammen, deren „Stämme“ und „Kronen" aus Holz die Stützen und das Dach ausbilden. Wie bei einer Baumkrone ist das Dach teilweise durchlässig, so dass Regen und Sonnenstrahlen erlebbar werden. Bedingt durch den Umstand, dass der Ladevorgang eines Elektroautos mitunter 30 Minuten dauert, spielt die Aufenthaltsqualität eine zentrale Rolle – wer auflädt, so der Tenor, sollte die Zeit des Wartens sinnvoll verbringen; ganz gleich, ob man einfach mal durchatmen, telefonieren oder arbeiten möchte. Die Architekten wollen das durch begrünte Inseln mit Sitzgelegenheiten zwischen den Ladesäulen ermöglichen.
Die erste Ladestation in Fredericia soll aus zwölf „Bäumen“ und einem 400 Quadratmeter großen Dach bestehen. Damit sich die Stationen maximal in den urbanen Kontext integrieren, konzipierte COBE sie als Systembau, dessen Module beliebig addiert und konfiguriert werden können. So lassen sich beispielsweise die Variante S – bestehend aus einem „Baum“ und zwei Ladesäulen – und die Variante M mit drei Modulen und zusätzlichem Grünbereich, in bestehende Parkplätze einfügen. Hingegen benötigt eine XL-Variante erheblich mehr Raum, bietet aber auch die Möglichkeit, tatsächlich einen Ort für einen längeren wie angenehmen Aufenthalt zu schaffen. Im Vergleich zur Rastanlage Fürholzen West, die im vergangenen Herbst mit viel Tamtam eröffnet wurde, ist das Konzept ein gewaltiger Schritt in Richtung Zukunft der Mobilität. (as)
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Hundekot tut Not | 08.02.2018 11:52 Uhrclever = no 9 ?? eon kann es nicht ..
clever = no 9 --- kryptischer Entwurf - was sollen die Garagen daneben ? In Dänemark regnet es nie ?? - da sitzt man neben einem Gebüsch, das vollgekotet ist in Ermangelung einer Toiletten-Situation? So geht Architektur heute / inhuman / ohne Kontext / peinlich ..