Bisher kennt man Brauereien eher als eine geschlossene Bautypologie, meist außerhalb der Stadt gelegen. Anders die neue Brauerei des norwegischen Bierherstellers Lervig. Seit 2010 hat sich Lervig auf Craft-Bier spezialisiert und wurde damit vor allem im Export erfolgreich: Beliefert werden derzeit 35 Länder weltweit. Im Zuge ihrer Expansion möchte sich die Marke auch im Inland präsentieren. Dafür wählte sie ein Grundstück am Hafen ihrer Gründungsstadt Stavanger als neuen Standort. Im Direktauftrag entwarf das Architekturbüro COBE (Kopenhagen) ein öffentliches Brauereigebäude. Die Pläne für den Neubau wurden diese Woche bekannt gegeben.
 
Das Konzept nutzt die Möglichkeit, eine Industriebrache in prominenter Lage wieder an die Stadt anzugliedern: Am Bekhuskaien, einem ehemaligen Industriepier, planen die Architekten eine 11.000 Quadratmeter große Halle, die durch eine Serie aus Holzbögen gegliedert wird – laut Architekten eine Hommage an alte Brauereikeller sowie an die norwegische Holzbautradition.

Herzstück der Halle soll die neue Brauerei von Lervig werden. Sie wird von öffentlichen Funktionen umgeben, unter anderem einem Besucherzentrum und einem Street-Food-Markt. An drei Seiten verläuft eine Promenade, die sich zum Wasser hin abtreppt und Zugang zum Fjord ermöglicht. Auf dem öffentlich zugängigen Dach sollen die Besucher künftig sehen können, wie der Hopfen, das Obst und das Gemüse wächst, das eine Etage tiefer verkauft bzw. zu Bier verarbeitet wird.

Text: Viktoriya Yeretska

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