Zu den wichtigen Entwicklungsprojekten der Stadt Dortmund gehört das
Hafenquartier Speicherstraße, das auf einer Gesamtfläche von rund 13,5 Hektar im östlichen Bereich des Dortmunder Hafens entsteht. Schon bis 2025 soll es zu großen Teilen fertiggestellt sein. Während es im südlichen Abschnitt primär um den Umbau des Bestands geht, ist im Norden ein Quartier mit Neubauten vorgesehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Gewerbe- und vor allem Büronutzungen sowie öffentlichen Angeboten wie Gastronomie. Wohnen ist mit Blick auf die anhaltende industrielle Nutzung des Hafens nicht geplant.
Für die Konzipierung des Quartiers lobte die Entwicklungsgesellschaft d-Port im Herbst 2019 einen nichtoffenen einphasigen Realisierungswettbewerb aus, in dem die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzepts gefragt war. Nun steht der Gewinner fest: Das Kopenhagener Büro
COBE Architects wird mit der weiteren Planung beauftragt.
Um auch konkrete Bedürfnisse und Wünsche der Stadtgesellschaft in den Entwicklungsprozess einfließen zu lassen, fand Mitte 2019 eine Bürgerwerkstatt statt. Deren Ideen gingen in die Auslobung des Wettbewerbs ein. Für diesen waren 15 Büros zugelassen – vier wurden zur Teilnahme eingeladen, 11 weitere in einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren ermittelt. 14 hatten schließlich ein Projekt eingereicht. Die Betreuung übernahm das Dortmunder Büro pp a|s Pesch Partner Architekten Stadtplaner.
Die Jury unter Vorsitz von
Kunibert Wachten (Stadtplaner und Architekt, Dortmund) vergab drei Preise – dotiert mit 29.000 Euro für den ersten und je 11.000 Euro für zwei dritte Preise – sowie drei mit je 7.000 Euro honorierte Anerkennungen:
- 1. Preis: COBE Architects, Kopenhagen
- ein 3. Preis: bK – bueroKleinekort, Düsseldorf mit Polinna + Hauck Landscape, Berlin
- ein 3. Preis: Winking Froh Architekten, Berlin
- Anerkennung: Gerber Architekten, Dortmund mit Citybotanicals, Dortmund
- Anerkennung: kleyer.koblitz.letzel.freivogel architekten, Berlin
- Anerkennung: Machleidt Städtebau + Stadtplanung, Berlin mit sinai Landschaftsarchitekten, Berlin
Der Gewinnerentwurf mit dem Motto „Quartier für alle“ überzeugte das Preisgericht durch die Kombination aus einer „robusten Struktur“ und einem hohen Maß an Flexibilität und Offenheit. Insbesondere gefielen das „außergewöhnlich hohe Maß an Nutzungsoptionen“, die Gliederung von Gebäuden hinsichtlich Typologie und Dichte und der Rhythmus von Gebäudehöhen in Bezug zur unmittelbaren Umgebung. Ein Teil des Bestands soll dabei erhalten und in das neue Quartier integriert werden. Durch eine „differenzierte Kleinteiligkeit des öffentlichen Raums“ und „eine sinnvolle Abschnittsbildung“ ermögliche der Enwurf eine „unverwechselbare Ausprägung des neuen Hafenquartiers“ ebenso wie Variationen und eventuelle spätere Umnutzungen. Die Grünbeziehungen und die Verknüpfung mit dem angrenzenden Wegenetz sollen hingegen noch einmal überarbeitet werden. (da)
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Dr. Bob | 07.02.2020 22:24 UhrSchön für Dortmund!
Sehr schön, dass an diesem Ort endlich etwas passiert. Habe selbst vor 20 Jahren das gleiche Gebiet als senesteraufgabe an der Uni bei dem leider inzwischen verstorbenen Prof. Helge Bofinger bearbeitet. Freut mich, die Beiträge der Kollegen aus dem heutigen Blickwinkel zu sehen und mit dem unseren von damals zu vergleichen.